Die S-Bahn Stuttgart hat auch in der laufenden Woche Probleme. Foto: imago//Arnulf Hettrich

Am Dienstag sind zwischenzeitlich vier von fünf Zügen unpünktlich. Nicht für jede Verspätung kann die S-Bahn etwas. Wie läuft der Nachmittag?

Sechs „Chaostage“ gab es im Dezember bislang bei der Stuttgarter S-Bahn, zuletzt am Montag. Es spricht viel dafür, dass auch der Dienstag in diese Kategorie fällt.

Um die Mittagszeit waren zwischenzeitlich vier von fünf Zügen mit mindestens drei Minuten Verspätung unterwegs und jeder dritte mit mehr als sechs Minuten.

Die Gründe: eine Signalstörung am Hauptbahnhof und Personen im Gleis zwischen Sommerrain und Fellbach. Davon waren alle Linien betroffen, wie die S-Bahn auf X (vormals Twitter) mitteilte. Wie sich die Pünktlichkeit im Netz am Nachmittag entwickelt, zeigt das Live-Schaubild auf Grundlage von Daten des Portals S-Bahn-Chaos.

Ausgefallene Züge werden dort nicht erfasst, sondern nur solche, die tatsächlich fahren. Wegen eines „anhaltend hohen Krankenstands“ hatte die S-Bahn via X bereits am Morgen mitgeteilt, dass einzelne Linien am Dienstag entfallen oder nur ausgedünnt fahren.

Wie es zu „Chaostagen“ kommt

An „Chaostagen“ mit einem besonders hohen Anteil von stark verspäteten Zügen kommen zu der in den Hauptpendlerzeiten typischen Überlastung des Netzes und den in der Folge fast zwangsläufig auftretenden Verspätungen oftmals technische Defekte hinzu – oder, wie am Dienstag, Personen im Gleis oder ähnliche Vorfälle, für die die Bahn nichts kann. Es ist also eine Mischung aus störungsanfälliger beziehungsweise veralteter Technik, die mit dem dichten Takt nicht klarkommt und häufig ausfällt, und weiteren Störfaktoren.

Spätestens im Herbst 2023 wird klar, dass das System über die Belastungsgrenze beansprucht wird. Kommt es wie befürchtet, dann ist der Dienstag bereits der 25. „Chaostag“ seit Ende der Sommerferien. Vor den Sommerferien waren 2023 insgesamt „nur“ sieben solcher Tage gezählt worden. Im gesamten Jahr 2022 waren es zehn „Chaostage“.