Das vom Pressedienst des russischen Katastrophenschutzministeriums veröffentlichte Foto zeigt einen Feuerwehrmann in der Region Kurgan während Löscharbeiten in einem niedergebrannten Waldstück (Archivbild vom Mai 2022). Foto: Uncredited/Russian Emergency Ministry Press Service/AP/dpa

Russland wird wieder von verheerenden Waldbränden heimgesucht. Die Brandsaison hat in diesem Jahr bereits im Frühjahr begonnen, was für den Sommer nichts Gutes verheißt. Ein Überblick.

Bei Wald- und Buschbränden sind in Russland Medienberichten zufolge mehrere Menschen ums Leben gekommen.

Kurgan/Sibirien

In der sibirischen Region Kurgan, 1600 Kilometer östlich von Moskau, seien mindestens sechs Menschen gestorben und 14 weitere verletzt worden, meldet die staatliche Nachrichtenagentur Tass und die Zeitung „The Moscow Times“ unter Berufung auf Mitarbeiter des Gesundheitswesens.

Mehr als 40 Häuser wurden zerstört, mehrere Dörfer mussten evakuiert werden. Insgesamt mussten 1300 Personen ihren Wohnort verlassen.

Tjumen/Sibirien

In der ebenfalls sibirischen Region Tjumen meldeten die Behörden nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters einen weiteren Toten. Es handele sich um einen 49 Jahre alten Mann, der gestorben sei beim Versuch, ein Feuer in seinem Dorf Krasny Yar zu bekämpfen.

Mehr als 1100 Hektar Wald sind laut der französischen Zeitung „Le Monde“ bereits vernichtet.

Swerdlowsk/Ural

Auch im Gebiet Swerdlowsk am Ural weiteten sich Waldbrände aus. Jüngsten Angaben zufolge auf eine Fläche von insgesamt mehr als 540 Quadratkilometer. Besonders betroffen ist die Gegend um die Stadt Klyuchevsky.

Zahlreiche Regionen sind betroffen

Nach Angaben der „Federal Agency for Forestry of the Russian Government“ lodern derzeit mehr als 150 Waldbrände in gut zwei Dutzend Regionen, vornehmlich in den sibirischen und fernöstlichen Landesteilen Russlands. Rund 93 000 Hektar Wald sollen den Flammen bereits zum Opfer gefallen sein.

Das flächenmäßig größte Land der Erde hat zwischen Frühjahr und Herbst zunehmend mit Wald- und Flächenbränden zu kämpfen. Seit Jahren mahnen Experten, dass solche Katastrophen durch den Klimawandel noch verstärkt werden.

Im vergangenen Jahr hatte es zudem vereinzelt Berichte gegeben, dass aufgrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine in einigen Waldbrand-Regionen Mangel an Rettungskräften herrschte.