Der Geschäftsführer der Jugendhausgesellschaft Sieghard Kelle (2.v.r.) stellte die Pläne und das Modell für den Neubau des Kinder- und Jugendhauses in Giebel vor. Foto: Hemminger

Bei einem Rundgang haben sich Bürger und Verantwortliche über den Fortschritt von Bauprojekten informiert.

Giebel - Seit fünf Jahren gibt es das Bund-Länder-Programm Soziale Stadt Giebel. Seither legen die Mitarbeiter des Stadtplanungsamts, aber auch Bauunternehmen, verstärkt ihr Augenmerk auf den Weilimdorfer Stadtteil. Bei einem Rundgang durch Giebel haben sich am Montag Bürger, Stadtteilmanager, Bezirksbeiräte und städtische Mitarbeiter über den Fortschritt einiger Bauprojekte informiert. Vorab lobte Matthias Bertram, stellvertretender Leiter des Stadtplanungsamts, das ehrenamtliche Engagement vieler Anwohner und insbesondere des Bürgervereins. „Ohne Sie wäre die Soziale Stadt nicht das, was sie mittlerweile ist“, sagte Bertram. Wichtig sei, das sich die Projekte in den nächsten Jahren verstetigen, schließlich sei mit den Fördermitteln „irgendwann Schluss“.

Erste Station des Rundgangs war die Großbaustelle am Ernst-Reuter-Platz. Dort wird seit März an der Umgestaltung der Ortsmitte gearbeitet. Bertram nutzte die Gelegenheit, um den Termin für die Einweihung bekannt zu geben: Diese soll nächstes Jahr am Samstag, 22. Juni, stattfinden. Der Vorsitzende des Bürgervereins Fritz Mutschler erkundigte sich, ob alle elektronischen Anschlüsse gelegt sein werden, wenn am 15. Dezember der Weihnachtsmarkt veranstaltet wird. Laut der Projektleiterin der Sozialen Stadt Martina de la Rosa ist das Tiefbauamt über das Datum informiert. „Unser Ziel ist es, dass der Weihnachtsmarkt stattfinden kann.“

Stadtseniorenrat wünscht Haltestellenausbau

Der Stadtseniorenrat Christoph Schmid regte an, dass im Zuge der Platzumgestaltung auch die Bushaltestelle behindertengerecht ausgebaut wird. Dafür müsse der Bordstein auf 18 Zentimeter erhöht werden, um ebenerdiges Einsteigen in den Bus zu ermöglichen. Der Straßenplaner Bernd Lempp vom Tiefbauamt räumte ein, dass es ein Fehler gewesen sei, die Maßnahme nicht von vornherein mit in die Planungen aufzunehmen. Mit den zur Verfügung stehenden Mitteln sei dies derzeit jedoch nicht möglich. Es sei daher wichtig, dass der Stadtseniorenrat auf politischer Seite mehr Druck mache, damit der Haltestellenausbau in der ganzen Stadt in den nächsten Doppelhaushalt aufgenommen werden könne.

Am Krötenweg stehen bereits im nächsten Halbjahr einige Baumaßnahmen an. Von Januar an werden Kanäle erneuert, Leitungen verlegt und die Fahrbahn erneuert. Auf der nördlichen Straßenseite werden öffentliche Stellplätze und der Gehweg neu angelegt. Anschließend wird am Ende der Straße ein Quartiersplatz ausgebaut. „Wir hoffen, dass wir im Sommer 2013 fertig sein werden“, meinte Bernd Lempp.

Das Neue Heim baut an der Mittenfeldstraße

Wenige Meter weiter an der Mittenfeldstraße stellte Rüdiger Maier aus dem Vorstand der Baugenossenschaft Neues Heim das aktuelle Neubauprojekt vor. Dort werden in den nächsten Jahren fünf alte Gebäudekomplexe nach und nach durch Neubauten ersetzt. Diese werden nach neuestem energetischen Standard errichtet. „Da wird was passieren auf der Nebenkostenrechnung der Mieter“, kündigte Maier an. Froh zeigte er sich darüber, dass ein großer Teil der Bewohner vom Alt- in den Neubau umsiedeln wird.

Letzte Station des Rundgangs war das Kinder- und Jugendhaus. Der Geschäftsführer der Jugendhausgesellschaft Sieghard Kelle stellte die Pläne für den Neubau vor, in dem zusätzlich eine Kita sowie Räume für die Allgemeinheit untergebracht werden sollen. „Wir brauchen noch die Baugenehmigung, aber die ist am Laufen“, berichtete Kelle. Er hofft, dass noch in diesem Jahr mit dem Bau begonnen und in einem Jahr Eröffnung gefeiert werden kann. Wo sich die Jugendlichen während der Bauzeit treffen können, ist noch nicht abschließend geklärt. Laut Jugendhausleiter Martin Kapler werden derzeit Gespräche mit einem Ladenbesitzer geführt, dessen leer stehende Räume eventuell zur Verfügung stehen. „Wir wollen die Zeit aber auch nutzen, um im öffentlichen Raum sichtbarer zu sein, zum Beispiel bei Spieleaktionen auf dem Ernst-Reuter-Platz.“