„The Club“ heißt die Schau mit neuen Bildern von Rudy Cremonini in der Galerie Thomas Fuchs in Stuttgart. „The Club“ – das sind wir, das ist Europa. „The Club“ ist angesagt – weltweit. Das provoziert Sehnsüchte, Hoffnungen, Tragödien. Cremonini malt sie.
Stuttgart - Wer mit den ersten Auftritten nachhaltig Aufmerksamkeit erzielt, schürt die Erwartungen. So liegt die Messlatte für den italienischen Maler Rudy Cremonini hoch, wenn er in der Stuttgarter Galerie Thomas Fuchs neue Arbeiten vorstellt.
„The Club“ – das ist Europa
„The Club“ ist die Schau betitelt. „The Club“, das sind wir, das ist Europa. Doch so konzentriert wie ihr Thema ist die Ausstellung nicht. Noch sind da ja die wunderbaren und wunderbar schrägen, gültige Physiognomien infrage stellenden Porträts wie „If Your Life Is“ oder „Guy with Blue Pullover“ oder „The Nurse“ – noch sind da diese Werke, in denen einer mutig und unverstellt mit der Leere und der Dichte des Porträts experimentiert. Und auch das Noch-Pool-Bild und Schon-Seerettungs-Szenario „Big Balena“ passt als Porträt über das Porträt, als Nahaufnahme der bestmöglichen Distanz, in diese Reihe.
Malerei als Kopfkino
Das Geheimnis aber hält sich bei „The New Bedroom“, „Music“ oder „Ceramic Penguin“ doch in Grenzen. Zugleich scheint sich der 36-jährige Cremonini selbst auf die Probe zu stellen. Wenn er ganz aus dem Dunkel arbeitet – wie in dem titelgebenden „The Club“ –, präsentiert er uns ein Kopfkino, wie es nur eine Kunst kann, die alle Effekte meidet.
„The Club“ war eine Absichtserklärung. Nun wird der Titel zu einem Ausrufezeichen – für das, was bei Cremonini kommen muss: weiter der tiefe, nicht der schnelle Blick.