Die Amerikanerin Rosa Parks hat sich am 1. Dezember 1955 in Montgomery beim Fahren mit dem Bus nach vorne gesetzt. Damit hat sie ein wichtiges Zeichen gesetzt. Denn sie hatte eine dunkle Hautfarbe.

Heute ist es ganz normal, dass man sich in einer U-Bahn oder in einem Bus dort hinsetzt, wo ein Platz frei ist. Genau das hat die Amerikanerin Rosa Parks am 1. Dezember 1955 in Montgomery gemacht. Das ist eine Stadt im Bundesstaat Alabama in den USA. Mit dieser Aktion hat sie ein wichtiges Zeichen gesetzt. Denn sie hatte eine dunkle Hautfarbe. Und damals durften Schwarze sich in vielen amerikanischen Bundesstaaten nicht auf freie Plätze im vorderen Busteil setzen. Der war für Passagiere mit heller Hautfarbe reserviert.

Rosa Parks setzte sich trotzdem nach vorn und wurde prompt von einem weißen Mitreisenden dazu aufgefordert, den Platz für ihn frei zu machen. Sie weigerte sich, blieb sitzen und wurde deshalb von der Polizei verhaftet. Daraufhin kam es zum Busboykott von Montgomery.

Ein Boykott ist ein Verzicht aus Protest. Fast 13 Monate lang fuhren die schwarzen Bürger der Stadt nicht mehr mit dem Bus zur Arbeit oder in die Schule. Sie bildeten Fahrgemeinschaften oder sie gingen zu Fuß, oft stundenlang. Das war ihre Antwort auf die Rassentrennung in Bussen und damit auch gegen die Ausgrenzung von schwarzen Menschen in der Gesellschaft. Und weil viele von ihnen zuvor sehr oft den Bus benutzt hatten, verlor die Verkehrsgesellschaft viel Geld durch diesen Verzicht. Denn der Boykott dauerte länger als ein Jahr.

Am Ende hatte der Protest Erfolg: Die Rassentrennung in öffentlichen Verkehrsmitteln wurde vom Obersten Gerichtshof der USA für verfassungswidrig erklärt. Der mutige Protest von Rosa Parks und der Busboykott waren der Beginn eines politischen Wandels. Von da an pochten die schwarzen Bürger der USA auf ihre Rechte und Gleichberechtigung. Denn nicht nur in den Bussen wurden sie benachteiligt: Es gab Schulen nur für weiße Kinder oder Parkbänke, auf die sich nur weiße Menschen setzen durften. Und auch bei politischen Wahlen hatten Menschen mit dunkler Haut nicht die gleichen Rechte wie hellhäutige Bürger.

Um überhaupt ihre Stimme abgeben zu dürfen, mussten sie Geld zahlen, eine Wahlsteuer. Auch durch Lesetests wurden viele ausgeschlossen. Heute sind Schwarze und Weiße in den USA vor dem Gesetz gleich – auch dank Rosa Parks. Sie starb 2005, im Alter von 92 Jahren. Dass Barack Obama vier Jahre später zum ersten schwarzen Präsidenten der USA gewählt wurde, hat Rosa Parks leider nicht mehr erlebt.