Die Existenz des Bonus-Markts auf der Rohrer Höhe ist vorerst gesichert. Foto: Kratz

Die Vorsitzenden der Bürgervereine in Vaihingen und Sonnenberg sind froh, dass die Existenz der Bonusmärkte vorerst gesichert ist.

Sonnenberg/Rohr - Im vergangenen Jahr hatte Manfred Kaul einigen Grund zur Sorge. Neue gesetzliche Regelungen in der Arbeitsmarktpolitik bedrohten die Existenz der Bonus-Lebensmittelmärkte, deren Konzept von Manfred Kaul als Geschäftsführer der Gesellschaft für Schulung und berufliche Reintegration (SBR) mitentwickelt worden war.

Mit den kleinen Läden werden zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Zum einen werden Erwerbslose fit für den ersten Arbeitsmarkt gemacht. Zum anderen sichern die Bonus-Märkte die Nahversorgung in Randgebieten, in denen ein Supermarkt unrentabel ist.

Die neuen „Instrumente“ der Bundesregierung greifen zum 1. Mai. Bezuschusste Stellen wie die der Bonus-Märkte sollen von da an anders gefördert werden. Wie genau diese Instrumente aussehen, wisse man laut Aussage Kauls allerdings noch nicht.

Doch gibt es seit einiger Zeit zumindest vorübergehend Entwarnung. Bis Ende dieses Jahres können die bezuschussten Lebensmittelmärkte weitermachen. Wie es danach weitergeht, hängt vor allem vom noch ausstehenden Urteil des Bundesverwaltungsgerichts zu den neuen arbeitsmarktpolitischen Instrumenten ab.

Die CDU bietet ihre Hilfe an

Das hat Manfred Kaul auch vor kurzem der Stuttgarter CDU bei einem Gespräch im Stuttgarter Rathaus gesagt. „Für uns sind die Bonus-Märkte wichtig. Darum haben wir Herrn Kaul zu uns eingeladen. Wir wollten wissen, wie es weitergeht“, sagt CDU-Stadtrat Philipp Hill. Die Christdemokraten hätten der SBR ihre Unterstützung zugesagt, falls es 2013 eng werden sollte. „Wir würden uns dann bemühen, gemeinsam mit der Verwaltungsspitze eine Lösung zu finden“, sagt Hill.

Für die Menschen in Sonnenberg und Rohr dürften das gute Nachrichten sein. Denn in beiden Stadtteilen gibt es seit einigen Jahren Bonus-Märkte – und diese sind mittlerweile „unentbehrlich“ geworden, wie es Klaus Bernhardt, der Vorsitzende des Sonnenbergvereins formuliert. „Natürlich ist er nicht immer voll, doch dank der Subventionen hält sich der Laden“, sagt Bernhardt. Und es sei mittlerweile der einzige Lebensmittelmarkt weit und breit, so der Vereinsvorsitzende.

Frank Otto Huber sieht dies ähnlich. Der Vorsitzende des Bürgervereins Vaihingen-Rohr-Büsnau sagt: „An gewissen Standorten rechnen sich normale Läden nicht. Zu groß ist die Konkurrenz durch Märkte wie das Kaufland in Möhringen und damit zu klein die Nachfrage, um andere Läden vor Ort wirtschaftlich betreiben zu können.“

Deshalb seien Filialen wie die auf der Rohrer Höhe so wichtig für die Kommunen. „Ältere Menschen, die nicht mehr mobil sind, müssen ja auch irgendwo einkaufen“, sagt Huber. Der Wegfall des Bonus-Marktes wäre damit zugleich der Wegfall eines wichtigen Anlaufpunktes in dem Stadtteil.