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Der linke Kandidat Hannes Rockenbauch war sichtlich zufrieden mit dem Ergebnis und feierte im Württembergischen Kunstverein.

Stuttgart - Als Kabarettist Peter Grohmann kommt, ist bereits alles vorbei. Die Galionsfiguren des Widerstands gegen Stuttgart 21, Schauspieler Walter Sittler und Regisseur Volker Lösch, hatten ihren Auftritt gehabt und Moderator Jo Frühwirth das Ergebnis verlesen. 10,4 Prozent für Hannes Rockenbauch, das hatte seine rund 300 Anhänger im Württembergischen Kunstverein am Schlossplatz zu dezentem Klatschen animiert. 10,4 Prozent, als Grohmann das erfährt, entrutscht ihm ein spontanes „Nur?“, ergänzt durch ein: „Aber immerhin.“

„Das Ergebnis ist sensationell" 

So schwankt der Abend zwischen Stolz und leiser Enttäuschung, dass es doch nicht die vorhergesagten 13 Prozent geworden sind. Viele Menschen sind hier, die für Rockenbauch in den Wahlkampf gezogen sind, Plakate geklebt und auf Marktplätzen geworben haben. Überall sei man gut angekommen, selbst in konservativen Hochburgen, erzählt eine, ein bisschen mehr habe sie sich schon erhofft. Ein anderer wirft ein: „Das Ergebnis ist sensationell, wann hat ein unabhängiger Kandidat ohne Geld schon mal so gut abgeschnitten.“ So recht kann man sich zunächst nicht entscheiden, welchem Gefühl man sich hingeben soll.

Als Hannes Rockenbauch schließlich kommt, wählt man den Jubel. Minutenlang feiern ihn seine Unterstützer. Rockenbauch selbst lässt keinen Zweifel daran, dass er hochzufrieden ist. „Das ist ein richtig guter Tag für Stuttgart!“ Man habe frischen Wind ins Rathaus gebracht. „Das ist eure Arbeit, euer Verdienst!“ Zunächst einmal werde man heute dieses Ergebnis feiern und dann ab morgen analysieren, beraten und entscheiden: „Was ist die Konsequenz daraus?“ Aber eines sei klar: „Uns werdet ihr nicht mehr los! Wir euch schon!“ Woraufhin die Menge skandiert: „Oben bleiben! Oben bleiben!“ Als man anschließend zur Musik von The Mood a.k.a schwoft, sind sich schließlich alle einig: Es war ein guter Abend.

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