Pouria Taherkhani, hier bei einem Heimkampf des SV Fellbach in der Silcherhalle obenauf, will auch am Samstag in der Gäuäckerhalle I seine Klasse demonstrieren. Foto: Patricia Sigerist

Der SV Fellbach richtet an diesem Wochenende in der Gäuäckerhalle I die 12. Stuttgart Open aus. Mehr als 300 Teilnehmer werden an den beiden Tagen erwartet, auch aus den Niederlanden und der Slowakei reisen Gäste an.

Fellbach - Kürzlich war Tariel Shavadze wieder in seiner georgischen Heimat. Die Reise rund um das erste März-Wochenende hatte, wie kann es anders sein bei Tariel Shavadze, sportliche Hintergründe. Der Trainer der Fellbacher Ringer war mit David Karl, Kevin Karl, Tobias Rieger und Paul Wahl, vier jungen Griffkünstlern des SV Fellbach, umterwegs, um in Batumi am Schwarzen Meer am sogenannten Black-Sea-Cup teilzunehmen. Beim hochklassig besetzten Turnier – die armenische Delegation kam beispielsweise ausschließlich mit Ringern aus dem Nationalteam – präsentierte sich der Fellbacher Nachwuchs mehr als ordentlich. Zwar gelang lediglich Paul Wahl ein Sieg in der ersten Runde, Tariel Shavadze zeigte sich dennoch zufrieden: „Meine Jungs haben gut gekämpft.“ Überhaupt stand „das Erlebnis im Vordergrund“, wie der gebürtige Georgier hinzufügte. Das verlängerte Wochenende im Las Vegas Georgiens, ein Zentrum auch der Griffkünstler, war in jedem Fall für die Beteiligten beeindruckend und „hat allen sehr gefallen“, wie Tariel Shavadze bilanzierte.

Bereits vor drei Jahren habe sich der SV Fellbach darum beworben, das größte regionale Turnier auszurichten

Nicht immer allerdings müssen die Ringer des SV Fellbach derart weit reisen, um an einem großen Turnier teilzunehmen. Bereits am kommenden Wochenende müssen sie dafür nicht einmal die Stadtgrenzen verlassen. In der Gäuäckerhalle I richtet die Fellbacher Ringerabteilung an diesem Samstag von 14 Uhr an und am Sonntag, 9.15 Uhr, die 12. Stuttgart Open aus. Bereits vor drei Jahren habe sich der SV Fellbach darum beworben, das größte regionale Turnier auszurichten, sagt der Abteilungsleiter Alexander Illi. diesmal schließlich war die erneute Bewerbung erfolgreich. Die Veranstaltung, ansonsten im Westen Stuttgarts beheimatet, ist das erste Turnier dieser Größenordnung, für das die Ringer des SV Fellbach verantwortlich zeichnen.

Die Abteilungsmitglieder sowie die Eltern der Kinder sind als Helfer eingeplant – an beiden Tagen sollen je 50 im Einsatz sein. Der Aufwand ist enorm. Das Turnier findet auf fünf Ringermatten statt, die ebenso in die Gäuäckerhalle I transportiert werden müssen wie etwa auch Großbildschirme für die Kampfanzeigen, Beamer mit Leinwänden, Soundanlage oder Bewirtungsmaterial. Ein solches Ereignis lässt sich nicht ohne externe Unterstützung umsetzen. So wird beispielsweise Tobias Buch vom KVA Remseck die Turnierleitung übernehmen. Die Hauptlast aber trägt der SV Fellbach. Alexander Illi stellt dabei den Nutzen für den Verein heraus: „Wir richten das Turnier für unsere Jugend aus. Das ist für die Jungs toll, auch mal bei einer heimischen Veranstaltung zu ringen.“ Einen kleinen Dämpfer erhielten die Planungen allerdings zuletzt.

Auch aus Utrecht (Niederlande) werden Gäste erwartet

Neben anderen Landesverbänden hat nun ausgerechnet der Württembergische Ringer-Verband (WRV) die Vorbereitung der besten A-Jugendlichen und Junioren auf die nationalen Titelkämpfe auf das kommende Wochenende gelegt. Insofern können neben den vielversprechendsten Talenten der umliegenden Vereine auch beispielsweise die SVF-Ringer Moritz und Paul Wahl, Tobias Rieger und David Karl nicht an den Stuttgart Open teilnehmen. „Das ist sehr schade“, sagen Alexander Illi und Tariel Shavadze unisono.

Besagter Vorbereitungslehrgang ist auch die Ursache für die im Vergleich zu vorherigen Ausgaben der Stuttgart Open niedrigeren Teilnehmerzahlen bei den Junioren-, A- und B-Jugend- sowie Männer-Wettkämpfen, die im griechisch-römischen Stil am Samstag stattfinden. Statt der erhofften 200 Ringer werden in Fellbach am ersten Tag lediglich etwa 125 an den Start gehen. Unter ihnen der SVF-Griffkünstler Pouria Taherkhani, der vor wenigen Tagen offener Rheinland-Pfalz-Meister im Freistil geworden ist. Nachgemeldet hat sich Christian Fetzer, der in der Bundesliga für die Red Devils Heilbronn auf der Matte steht. Auch aus Utrecht (Niederlande) werden Gäste erwartet. Am Sonntag nehmen bei den C-, D- und E-Jugendlichen im Freistil mehr als 220 Nachwuchsringer teil, darunter zwei aus der Slowakei.

Der Trainer Tariel Shavadze schätzt es, wenn die Konkurrenz stark ist. In Georgien oder daheim in Fellbach. Von den 26 Startern des SVF erwartet er beim Heimturnier dennoch „viele gute Platzierungen“.