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In Neuss starten die Ringer des TSV Musberg in ihre erste Saison in der Bundesliga.

Leinfelden-Echterdingen - Die Ostalbbären aus Aalen kennt doch jeder, doch wo liegt eigentlich Musberg? Ab Samstag wollen die Ringer aus Leinfelden-Echterdingen die Bundesliga aufmischen. Jetzt müssen sie nur noch beweisen, dass der Dorfverein auch bundesligatauglich ist.

Wenn Frank Stäbler, Andreas Böpple und Nico Braun unterwegs sind, ziehen sie die Blicke auf sich. Kein Wunder. Die Jungs des TSV Musberg sind nicht alleine unterwegs. Sie gehen fast immer in Mannschaftsstärke in die Disco. So viele junge Männer auf einem Haufen - allein das ist schon ein Hingucker, doch die Ringer werden mittlerweile auch als solche erkannt - und angesprochen. Das kleine Musberg in aller Munde. Und es wird noch besser, denn am morgigen Samstag beginnt die Bundesligasaison. Und die Musberger sind erstmals in der höchsten Klasse dabei. "Das Abenteuer beginnt", sagt Trainer Markus Scheibner.

Das erste Wagnis ist der KSK Neuss. Mehr als 400 Kilometer müssen die Musberger nach Nordrhein-Westfalen zurücklegen. Ein Fanbus ist bestellt, ein paar Anhänger wollen sich in den Flieger setzen, um den Auftakt beim Geheimfavoriten der Bundesliga zu verfolgen. Leicht wird es auf jeden Fall nicht, ist sich Trainer Scheibner sicher. In keinem der 18 Bundesligakämpfe. Scheibner kennt die erste Bundesliga, als Trainer und als Ringer. Er weiß, was auf seine junge Mannschaft zukommt: "Als wir in die Regionalliga aufgestiegen sind, mussten wir eine Schippe drauflegen, als wir in die zweite Liga gekommen sind, waren es noch einmal zwei Schippen. Und jetzt ist es ein ganzer Sandsack."

Sein Ziel ist deshalb nicht schwer zu erraten: Es ist der Klassenverbleib, Platz acht also. Dann würde nichts anbrennen. Nicht absteigen hieß das Ziel auch vor einem Jahr, als die Musberger in die zweite Bundesliga aufgestiegen waren. Doch statt Abstiegskampf gab's eine Meisterfeier. Eine Wiederholung scheint ausgeschlossen, denn die Konkurrenten scheinen dieses Mal übermächtig zu sein. Der KSV Aalen, deutscher Meister, der SVG Weingarten, der sich kräftig verstärkt hat, und der KSV Köllerbach sind zum Beispiel viel besser aufgestellt als der Breitensportverein TSV Musberg, der immer noch auf die Eigengewächse setzt.