Die Bahnstrecke zwischen Mannheim und Frankfurt ist kommendes Jahr für fünf Monate gesperrt. Foto: dpa//Matthias Ernert

Im kommenden Jahr wird die Bahnstrecke zwischen Mannheim und Frankfurt für eine Sanierung fünf Monate lang gesperrt. Gegenüber der letzten Prognose haben sich die Kosten fast verdreifacht.

Die knapp 75 Kilometer lange Bahnstrecke zwischen Mannheim und Frankfurt, die sogenannte Riedbahn, wird 2024 generalsaniert. Das im September 2022 auf rund 500 Millionen Euro taxierte Vorhaben soll nun allerdings mit 1,3 Milliarden Euro zu Buche schlagen. Die Deutsche Bahn erklärt diese Kostenexplosion damit, den „Projektumfang für die Generalsanierung der Riedbahn deutlich vergrößert“ zu haben.

Bahn rechnet neu

So sei nun in der Gesamtkalkulation „auch die Umrüstung der Strecke auf elektronische Stellwerkstechnik enthalten, die bereits im Februar vergangenen Jahres begonnen hat“, heißt es in einer Mitteilung der Bahn vom Donnerstag. „Darüber hinaus werden auch die Kosten für Maßnahmen an den Bahnhöfen sowie für einen leistungsfähigen Ersatzverkehr vollständig berücksichtigt“.

Mehr als 300 Züge fahren täglich auf der Strecke zwischen dem Rhein-Neckar- und dem Rhein-Main-Gebiet. Laut DB gehört sie damit zu den Verbindungen mit dem höchsten Verkehrsaufkommen in Deutschland. Eine seit langer Zeit diskutierte Neubaustrecke, die für eine Entlastung sorgen soll, wird wohl noch bis in die 2030er-Jahre auf sich warten lassen.

Erste Sperrung bereits im Januar

Die nun anstehende Sanierung wird zur Geduldsprobe für die Fahrgäste. Zur bereits bekannten Vollsperrung zwischen 15. Juli und 14. Dezember 2024 gesellt sich nun noch eine weitere Vollsperrung bereits im Januar. Vom 1. bis 22. Januar 2024 ist die Strecke dicht. „Um das enorme Baupensum besser bewältigen zu können und eine Sperrung der Riedbahn während der Fußball-EM im Sommer zu vermeiden, bündelt die DB bereits im Januar etliche vorbereitende Arbeiten zwischen Frankfurt/Main und Mannheim“. Die Bahn spricht in diesem Zusammenhang von einer Generalprobe. Sie ermögliche es der Bahn „alle Abläufe zu testen und Konzepte, etwa für den Ersatzverkehr, mit Blick auf den Sommer weiter zu optimieren“.