Die Richtspruch wurde im künftigen Foyer gesprochen. Foto: Alexandra Kratz

Am 13. November 2013 soll das Mehrgenerationenhaus eröffnet werden. Dort werden sich künftig unter anderem ein Pflegeheim, betreute Wohnungen, ein Kindergarten und die Landesgeschäftsstelle des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes befinden.

Vaihingen - Jürgen Dittrich, Geschäftsführer der Paritätischen Sozialdienste (PSD), hat die letzten 407 Tage bis zur offiziellen Eröffnung des Mehrgenerationenhauses am 13. November 2013 genau geplant. Vom Verputzen der Wände, über die Schlosserarbeiten bis hin zur Installation der Steckdosen und dem Einrichten der Büros. Für jede dieser Arbeiten, die noch erledigt werden müssen, hat er einen Termin im Kopf. „Ich fühle mich mit dem Projekt eben sehr verbunden und habe sogar schon davon geträumt“, sagte er mit einem Augenzwinkern beim Richtfest am Freitagnachmittag. Doch Spaß beiseite, bei einer Sache sei er sich sicher: „Das Mehrgenerationenhaus, wird mängelfrei, stressfrei und pünktlich fertig.“

Es soll ein Ort der Begegnung werden, wie es Hansjörg Böhringer formulierte, der Landesgeschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes. In dem Mehrgenerationenhaus wird sich künftig eine Kindertagesstätte mit vier Gruppen und ein Pflegeheim befinden. Der Träger ist in beiden Fällen die PSD. Zudem beherbergt das Zentrum aber auch 83 betreute Wohnungen speziell für ältere Menschen. Verantwortlich hierfür zeichnet die Bietigheimer Wohnbau. Darüber hinaus werden an der Hauptstraße künftig die Landesgeschäftsstelle des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes sowie das Bildungszentrum des Paritätischen Bildungswerkes und der Paritätischen Akademie Süd beheimatet sein.

Der Geschäftsführer Martin Link und sein Team planen bereits erste Veranstaltungen für Herbst 2013. Das großzügige Foyer, in dem auch das Richtfest stattfand, könne als „Dreh- und Angelpunkt des Hauses vielerlei Begegnungen zwischen Jung und Alt ermöglichen“, sagte Link.

Es gab auch kritische Stimmen

Anfangs hatte es freilich auch kritische Stimmen gegeben – insbesondere aus dem Vaihinger Bezirksbeirat. Die Lokalpolitiker zweifelten, ob an der viel befahrenen Hauptstraße wirklich der richtige Ort für ein Generationenhaus ist. Inzwischen scheint aber jeder Zweifel ausgeräumt. „Seit dem offiziellem Baubeginn am 13. Februar hatten wir zahlreiche Anfragen von Menschen, die eine Wohnung kaufen wollten und von Eltern, die ihren Nachwuchs in der Kindertagesstätte anmelden wollten“, sagte Dittrich. Wolfgang Heckeler von der Bietigheimer Wohnbau ergänzte, dass bereits 50 der 83 Wohnungen verkauft seien.

Aber natürlich diente das Richtfest den Bauherren auch dazu, den Bauarbeitern und Handwerkern danke zu sagen. „Sie haben hervorragende Arbeit geleistet“, betonte Böhringer. Der mit bunten Bändern geschmückte Baum stand auch – wie es die Tradition vorschreibt – auf dem Dach des Rohbaus. Die Zimmermänner zogen es jedoch vor, den Richtspruch im künftigen Foyer des Generationenhauses zu sprechen und dort die Gläser zerschellen zu lassen. Denn draußen regnete es Bindfäden.