Griebenschmalz Foto: dpa

Leserin Ingeo Stoll aus Epfendorf-Trichtlingen schreibt, wie man Griebenschmalz macht.

Leserin Ingeo Stoll aus Epfendorf-Trichtlingen schreibt, wie man Griebenschmalz macht: "Bis vor wenigen Jahren haben wir im Schwarzwald einmal jährlich ein Schwein geschlachtet; bis heute gibt es in unserem Dorf ein gemeindeeigenes Schlachthaus. Aus einer Sau lassen sich viele Köstlichkeiten gewinnen - auch selbst gemachtes Griebenschmalz. Und so bereitet man es zu: Der frische Rückenspeck wird in nicht zu große Würfelchen geschnitten und in einem Topf bei mäßiger Hitze ausgekocht. In der Endphase des Auslassens füge ich zwei in dünne Scheiben geschnittene Zwiebeln hinzu. Man sollte die Zwiebeln jedoch nicht zu braun werden lassen, sonst schmeckt es bitter. Kurz vor dem Braunwerden der Grieben füge ich ein schönes Stück Schwarzwälder Schmalseite, ebenfalls gewürfelt, hinzu - ein toller Räuchergeschmack rundet das Griebenschmalz ab.

Einen Teil der Grieben kann man auch abschöpfen; ich verwende dies gern zu Griebenschnecken oder auch für einen ,Dünnette-Teig' mit grobem Meersalz und Kümmel (schwäbische Pizza). Eine Grundlage für Wein und Bier.

Schmalz ist vielseitig verwendbar. Mit reinem Schmalz backe ich heute noch meine butterweichen Wiener Schnitzel und meine Fasnetsküchle aus. Auch der bewährte Schmalzwickel ist effektiver als teure Tabletten. Und was wären die guten gerösteten Kartoffeln ohne Griebenschmalz? Gar nichts!"

Passend zum Thema Essen eine Anekdote von Leserin Heide Holzwarth aus Althütte-Sechselberg: "Es war im Jahr 1922, als mein Vater in die Lehre kam. Damals gab es im Kreis Backnang einen Metzger, der keinen Leberkäs herstellen konnte. Das wussten die Gesellen und machten sich einen Spaß daraus: Sie schickten meinen Vater zu besagtem Metzger, um für das Vesper Leberkäs zu holen. Als mein Vater an der Theke Leberkäs verlangte, bekam der Metzger einen roten Kopf und schrie ihn an: "Friss schwarze Worscht, no woisch, was em Ranza hosch!"

Unser schwäbischer Spruch des Tages: "Lass mi meine Küachla en deim Schmalz bacha, no dersch du dein Speck in maim Kraut kocha!"

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