Aufpolierte Eleganz: Raritäten und Liebhaberstücke gibt es auf der Messe auch zu kaufen Foto: Lichtgut Christian Hass

800 Aussteller zeigen bei den Retro Classics auf der Landesmesse wieder jede Menge konservierte und blitzblank geputzte Altwagen. Nicht nur zum Anschauen – bis Sonntagabend werden in und vor den Hallen auch etliche versteigert und verkauft.

Stuttgart - Die Begeisterung für Old- und Youngtimer ist ungebrochen: „Seit 2014 sind 31 500 Fahrzeuge mit historischem Kennzeichen zugelassen worden, gelten also als Kraftfahrzeug-Kulturgut“, sagt Karl Ulrich Herrmann, Chef der Veranstaltungsgesellschaft Retro Messen, „jedes dritte der insgesamt 350 000 Fahrzeuge mit H-Nummer kommt aus Baden-Württemberg und Bayern.“ Entsprechend opulent gestaltet sich die 16. Auflage der Oldtimer-Messe: Mehr als 800 Aussteller auf 125 000 Quadratmeter.

Den Automobilbegeisterten erwarten bereits auf dem Außengelände rund 250 zum Verkauf stehende Privatautos – erstmals nicht mehr nur auf der Messepiazza, sondern auch im Rothauspark. Dort befindet sich zudem der Porsche Drive, wo Besucher ein aktuelles Modell Probe fahren können.

Rare Einzelstücke

In Halle 4 steigt am heutigen Freitag um 16 Uhr eine Klassiker-Auktion mit 54 Autos, Zweirädern, Automobilia und Uhren. Unter anderem soll ein Porsche 911 Turbo aus dem Besitz des mehrmaligen Rallye-Weltmeisters Sébastien Loeb unter den Hammer kommen. Halle 5 spricht in erster Linie die Fans US-amerikanischer Autokultur an. Besucher finden dort eine private und gewerbliche Fahrzeugbörse, Zubehör, Mode und ein absolutes Highlight: den Futurliner, eines von zwölf Exemplaren, die 1939 von GM gebaut wurden. Er fuhr mehrere Jahre mit einer Wanderausstellung von GM quer durch die USA, Kanada und Mexiko.Historische Omnibusse, Nutzfahrzeuge und Motorräder sind in Halle 8 ausgestellt, unter anderen eine von nur zwei gebauten Laverda 1000 V 6. Das Motorrad startete 1978 beim Bol d’Or, dem 24-Stunden-Rennen auf der französischen Circuit Paul Ricard, wo die Laverda den Geschwindigkeitsrekord aufstellte – sie konnte das Rennen jedoch wegen eines Bruchs der Gelenkwelle nicht beenden.

Ersatzteile und Kunstwerke

Schrauber und Bastler können sich wie gewohnt in Halle 9 durch den internationalen Teilemarkt wühlen. Am Eingang Ost sind zudem die Fotos des französischen Journalisten Jean-Pierre Hossann sehenswert: Sie zeigen den morbiden Charmes alter Scheunenfunde.

Die Retro Classics, 17. bis 20. März, Messe Stuttgart, haben täglich geöffnet von 9 bis 19 Uhr. Die Tageskarte kostet 20 Euro, eine Familientageskarte 42 Euro, das Dauerticket 35 Euro. Öffentlich zu erreichen sind die Retro Classics mit den S-Bahn-Linien S 2 und S 3 sowie mit Zubringerbussen aus der Stuttgarter Innenstadt im 20-Minuten-Takt.