Bei dem brutalen Überfall auf Touristen in Äthiopien sind auch zwei Deutsche getötet worden.

Addis Abeba - Die äthiopische Regierung hat weitere Einzelheiten zum Überfall auf eine europäische Reisegruppe im Nordosten des Landes veröffentlicht. Bei der Attacke in der Danakil-Wüste waren in der Nacht zum Dienstag fünf Urlauber erschossen worden, darunter zwei Deutsche.

Hintergründe der Tat weiter unklar

Zu der Gruppe hätten insgesamt 27 Touristen gehört, hieß es in einer auf der Webseite des Außenministeriums veröffentlichten Mitteilung. Die genauen Hintergründe der Tat blieben weiter unklar.

Nach Angaben der Regierung in Addis Abeba wurden bei dem Überfall auch zwei Deutsche und zwei äthiopische Begleiter gekidnappt. Das Auswärtige Amt in Berlin hatte bis Mittwochabend lediglich erklärt, das Schicksal mehrere deutscher Mitreisender sei ungeklärt.

Die äthiopische Regierung versicherte, es werde alles getan, um die baldige Freilassung der Geiseln zu erreichen. Vermutlich seien die Entführten ins angrenzende Eritrea verschleppt worden.

"Die Regierung spricht den Familien derer, die in dieser grausamen Attacke getötet wurden, ihr tiefes Beileid aus", hieß es. Anders als zunächst angegeben stammen die drei bei dem Angriff Verletzten offenbar aus Ungarn, Belgien und Großbritannien.

Äthiopische Regierung macht eritreische Banditen verantwortlich

Ein Teil der unverletzten Touristen war Angaben des äthiopischen Fernsehens zufolge in die nördliche Stadt Mekele gebracht worden, von der aus die meisten Touren in die Danakil starten.

Die Regierung in Addis Abeba wirft die Tat von der eritreischen Regierung ausgebildeten Banditen vor. Sie sprach von einem "offenen Terrorakt": "Wir werden gezwungen sein, jeden notwendigen Schritt zu ergreifen, um die Aktivitäten des eritreischen Regimes ein für alle Mal zu stoppen, falls die Internationale Gemeinschaft nicht zu ihrer Verantwortung steht und tätig wird, um dieses widerliche Verhalten zu beenden."

Die eritreische Regierung wies die Vorwürfe zurück und sprach in einer Mitteilung von "lächerlichen Beschuldigungen". Der eritreische Botschafter in Südafrika, Saleh Omar, sagte der Nachrichtenagentur dpa am Donnerstag: "Die Angaben aus Äthiopien sind falsch. Die versuchen immer etwas gegen Eritrea zu sagen und ein negatives Bild des Landes zu zeichnen." Er sei tief betroffen über den Tod der Touristen.