Alexander Reil ist erster Vorsitzender bei Bundesligist MHP Riesen Ludwigsburg - und nun auch Chef der Beko-BBL Foto: Pressefoto Baumann

Alexander Reil, der neue Präsident der Basketball-Bundesliga sagt anderen Sportarten den Kampf an und will seine Liga an Europas Spitze führen.

Stuttgart - Seit Ende Juni hatte Alexander Reil (47) die Aufgaben des Präsidenten der Basketball-Bundesliga (BBL) bereits kommissarisch ausgeübt – nun wurde der Erste Vorsitzende der MHP Riesen Ludwigsburg in München von den Clubvertretern auch offiziell zum neuen BBL-Präsidenten gewählt. Reil erhält zunächst einen Vertrag bis September 2015. Dann stehen bei der BBL-Jahreshauptversammlung Präsidiumswahlen an. Reil, der sich gegen Mitbewerber Hans-Jürgen Appelrath durchsetzte und sein neues Amt ehrenamtlich ausführt, ist nun offiziell Nachfolger von Thomas Braumann, der zum 30. Juni zurückgetreten war. Braumann hatte Kritik einstecken müssen, weil er den Vertrag mit BBL-Geschäftsführer Jan Pommer im Alleingang verlängert und die Öffentlichkeit darüber noch vor den Clubmanagern informiert hatte.

Alexander Reil jedenfalls ist voller Tatendrang. „Bis zum Jahr 2020 wollen wir Europas beste Basketballliga werden, da sind wir schon auf einem guten Weg, weil immer mehr hochkarätige Spieler zu uns kommen“, sagt er. Zudem solle der Basketball „seine Stellung als Sportart Nummer zwei hinter dem Fußball festigen“, betont Reil, „vom Umsatz her haben wir die Handball-Bundesliga zuletzt ja schon übertroffen“.

Ein Neutralitätsproblem aufgrund seiner Tätigkeit in Ludwigsburg, die Reil weiter ausführen will, sieht der BBL-Präsident nicht. „Ich habe schon immer über den Tellerrand hinausgeblickt“, sagt er, „zum Beispiel vor zwei Jahren, als es darum ging, die Wildcard-Gebühren für Vereine zu erhöhen – ich habe in der Liga dafür gestimmt, wofür ich in Ludwigsburg kritisiert wurde.“ Ob es für ihn irgendwann infrage komme, seine Tätigkeit in Ludwigsburg zu beenden, lässt Reil offen: „Wir haben ja zuletzt noch einen zweiten Vorsitzenden dazugeholt und haben strukturell auch noch was vor“, sagt Reil – und dann sehe man weiter.