In vielen deutschen Bundesländern ist der 31. Oktober ein Feiertag. Foto: PantherMedia/Rüdiger Rebmann

Am letzten Tag im Oktober bleiben in vielen deutschen Bundesländern Geschäfte, Ämter und Co. geschlossen. Aber wo ist der Reformationstag eigentlich ein Feiertag – und wo nicht?

Vielen Deutschen steht ein langes Wochenende bevor. Am Reformationstag, dem 31. Oktober, bleiben in vielen Bundesländern Geschäfte, Büros und Ämter geschlossen.

Außer in Berlin ist der Reformationstag in den östlichen Bundesländern – also in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen – ein gesetzlicher Feiertag. Nachdem der 31. Oktober 2017 anlässlich des Reformationsjubiläums bundesweit ein gesetzlicher Feiertag gewesen war, haben 2018 auch die norddeutschen Bundesländer Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein den Reformationstag dauerhaft zum Feiertag erklärt. Damit ist am 31. Oktober in neun von 16 Bundesländern arbeitsfrei.

Was wird gefeiert?

Am Reformationstag erinnern Protestanten in aller Welt an die Anfänge der evangelischen Kirche. Die vom damaligen Augustinermönch Martin Luther um den 31. Oktober 1517 von Wittenberg aus verbreiteten 95 Thesen gegen kirchliche Missstände wurden zum Ausgang einer christlichen Erneuerungsbewegung.

Der Reformationstag wird als Gelegenheit zur evangelischen Selbstbesinnung verstanden. Luther wollte die Kirche zum geistigen Ursprung der Botschaft des Evangeliums zurückführen. Die von ihm geforderten Reformen führten nicht nur zur Gründung der evangelischen Kirchen, auch die römisch-katholische Kirche hat sich seitdem grundlegend reformiert.

Erst 150 Jahre nach der Reformation wurde der 31. Oktober zum Gedenktag. Kurfürst Johann Georg II. von Sachsen setzte den Tag im Jahr 1667 fest. Nach den Reformationsjubiläen 1717 und 1817 etablierte sich das Reformationsfest weiter.

Am 31. Oktober ist auch Halloween

Ebenfalls am 31. Oktober beziehungsweise in der Nacht zum 1. November wird Halloween gefeiert. Es ist das Fest der leuchtenden Kürbisköpfe, Gruselpartys und Geisterumzüge – und in den USA so beliebt wie etwa der Karneval im Rheinland. Die Ursprünge des Herbstbrauchtums liegen allerdings auf dem europäischen Kontinent.

Erste Belege für das Brauchtum finden sich im 18. Jahrhundert, und zwar vor allem in Irland und Schottland. Damals luden die Menschen am Vorabend von Allerheiligen (“All Hallows’ Eve“) zum Festessen ein. Zugleich zogen Kinder von Haus zu Haus, um Spenden zu erbitten. Solche „Heischegänge“ und Almosengaben an die Armen sind seit dem Spätmittelalter für den 31. Oktober belegt.

Die Iren, von denen viele Mitte des 19. Jahrhunderts ihre Heimat wegen Hungersnöten verließen, machten das Fest in den USA populär. Dort entstand der Brauch, Kürbisse auszuhöhlen, ihnen eine gruselige Fratze zu verpassen, sie mit einer Kerze zu beleuchten und aufzustellen oder in Geisterzügen durch die Straßen zu gehen.

Die Kirchen sehen den Brauch inzwischen in der Regel gelassener als noch vor einigen Jahren. In vielen Bistümern gibt es Alternativ-Angebote, die bisweilen augenzwinkernd dem kommerziellen und eher inhaltsleeren Kürbisfest etwas entgegensetzen wollen.

Wo Allerheiligen ein Feiertag ist

Übrigens: Einen Tag nach den Reformationstag, an Allerheiligen, ist in vielen anderen Bundesländern Feiertag. Am 1. November bleiben Geschäfte, Ämter und Co. in Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und im Saarland geschlossen.

Nur die Menschen in Berlin und Hessen haben eine ganz normale Arbeitswoche.