Eine weitere bittere Niederlage für Premierministerin Theresa May. Foto: AFP

Die britische Premierministerin Theresa May ist mit ihrem Brexit-Abkommen im Unterhaus gescheitert – die Abgeordneten lehnten zum zweiten Mal ab.

London - Die britische Premierministerin Theresa May ist auch im zweiten Anlauf mit ihrem Brexit-Abkommen im Unterhaus gescheitert. Die Abgeordneten lehnten die Vorlage am Dienstagabend erneut mit großer Mehrheit ab: 391 Abgeordnete stimmten gegen den EU-Austrittsvertrag, 242 votierten dafür. Bereits Mitte Januar hatten die Parlamentarier mit großer Mehrheit gegen den Vertrag gestimmt, damals mit 432 gegen 202 Stimmen.

Das Votum bedeutet eine weitere schwere Niederlage für die Premierministerin, die abermals viele Nein-Stimmen aus ihrer eigenen Fraktion einstecken musste. Nach der Abstimmung bekräftigte May, dass das vorliegende Abkommen mit Brüssel „das einzige und bestmögliche Abkommen“ sei. Allerdings war nun kein Weg in Sicht, wie die Vorlage doch noch die benötigte Zustimmung des Unterhauses erreichen könnte. In der Debatte vor der Abstimmung hatte May die Abgeordneten eindringlich um ein Ja gebeten.

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Im Falle einer neuerlichen Ablehnung des Abkommens könnte der EU-Austritt des Vereinigten Königreichs insgesamt scheitern, sagte sie. Sollte der Vertrag nicht durchkommen, „könnte der Brexit verloren gehen“. Praktisch in letzter Minute hatte May am Montagabend bei einem kurzfristig anberaumten Besuch in Straßburg weitere Zusicherungen der EU-Spitze in der besonders umstrittenen Backstop-Frage erhalten. Dies war einer Mehrheit der Parlamentarier aber nicht genug.

Am Mittwoch und Donnerstag stehen nun weitere wichtige Abstimmungen im Unterhaus an. Am Mittwoch wollen die Parlamentarier über eine Vorlage abstimmen, mit der ein harter Brexit ohne Austrittsvertrag abgelehnt wird. Am Donnerstag könnten sie dann darüber befinden, ob das für 29. März geplante Austrittsdatum verschoben werden soll.