Die Polizei verhaftete mutmaßliche Kriminelle in Deutschland, Frankreich, Belgien, den Niederlanden und Großbritannien. (Symbolbild) Foto: dpa/Friso Gentsch

Die Schleuser sollen den vergangenen zwölf bis 18 Monaten bis zu 10.000 Migranten über den Ärmelkanal transportiert haben. Jetzt gab es Verhaftungen bei einem Großeinsatz in mehreren Ländern – auch in Deutschland.

. In einer groß angelegten internationalen Operation haben Justiz- und Strafverfolgungsbehörden aus Deutschland, Frankreich, Belgien, den Niederlanden und Großbritannien am Dienstag ein kriminelles Netzwerk ausgehoben, das im Verdacht steht, in den vergangenen zwölf bis 18 Monaten bis zu 10.000 Migranten über den Ärmelkanal geschleust zu haben. Es handele sich um die vermutlich größte internationale Operation dieser Art, teilten die Behörden am Mittwoch in Den Haag mit.

Die Aktion habe sich gegen eine der wichtigsten kriminellen Gruppen gerichtet, die Migranten in kleinen Booten über den Ärmelkanal schleust. Am Dienstag wurden 39 Verdächtige verhaftet, davon 18 in Deutschland, und über 50 Orte durchsucht. Beschlagnahmt wurden unter anderem Boote, Schusswaffen und Drogen. Über 900 Polizeibeamte waren an der Aktion beteiligt. Die Ermittlungen begannen bereits Ende 2021 in Frankreich.

In Deutschland vollstreckte die Staatsanwaltschaft Osnabrück im Auftrag der belgischen und französischen Behörden gleichzeitig insgesamt 18 europäische Haftbefehle und 30 Durchsuchungsbeschlüsse in vier Bundesländern. Die 18 von der deutschen Polizei festgenommenen Verdächtigen sollen ausgeliefert und in Belgien oder Frankreich strafrechtlich verfolgt werden. Rund 900 Beamte der Bundespolizei und der Polizeidirektion Osnabrück waren an der Aktion beteiligt.