Die Polizei hat eine Bande von Rauschgifthändlern gefasst, die in Reutlingen Marihuana verkauft hat. Mit dem Rauschgift sollen die Dealer aus Stuttgart beliefert worden sein.
Stuttgart/Reutlingen - Die Polizei hat eine Bande von Rauschgiftdealern gefasst, die von Stuttgart aus vor allem in Reutlingen Marihuana verkauft hat. Sichergestellt wurden dabei zehn Kilogramm des Rauschmittels und rund 19 000 Euro in bar – vermutlich Drogengeld. Insgesamt ging es bei dem Handel um mindestens 22 Kilogramm des Rauchmittels im Wert von 220 000 Euro. Die Ermittler nahmen am Dienstag in Reutlingen und Stuttgart vier Personen fest, darunter auch den mutmaßlichen Drahtzieher der Bande.
Mehrere Monate lang hatten die Ermittler eine Asylbewerberunterkunft in der Carl-Zeiss-Straße in Reutlingen im Visier. Bei der Polizei waren gehäuft Hinweise eingegangen, dass sich Drogenkonsumenten aus Reutlingen dort Marihuana besorgten. Fünf Männer aus Afrika finanzierten offenbar mit einem schwunghaften Drogenhandel einen großen Teil ihres Lebensunterhalts.
Beim mutmaßlichen Drahtzieher handelt es sich um einen 36-jährigen Asylbewerber. Dessen Freundin soll ihm ihre Wohnung in Stuttgart als Drogenversteck zur Verfügung gestellt haben. Die Komplizen des 36-Jährigen belieferten offenbar einen festen Kundenstamm aus Kleindealern und Konsumenten.
Als am Dienstagabend in der Stuttgarter Wohnung eine Lieferung eintraf, griff ein Mobiles Einsatzkommando der Polizei zu. Festgenommen wurde der aus Nordrhein-Westfalen stammende 59-jährige Kurier, der 36-jährige mutmaßliche Anführer der Bande und dessen 30-jährige Freundin.
Bei der anschließenden Fahndung nach mutmaßlichen Komplizen fasste die Polizei in Reutlingen einen 19-Jährigen. Zwei weitere an dem Drogenhandel beteiligte Männer sind zurzeit auf der Flucht. Sie werden mit Haftbefehl gesucht.
Gegen einen 50-Jährigen aus dem Kreis Reutlingen, der in der Vergangenheit als Kurier fungiert haben soll, und einen 44-jährigen Deutschafrikaner aus Reutlingen, der die finanziellen Angelegenheiten der Bande geregelt haben soll, hat die Polizei ebenfalls Ermittlungsverfahren eingeleitet. Beide Männer befinden sich auf freiem Fuß.