An der Westseite des Bahnhofs in Kornwestheim wird derzeit gebaut. Foto: Simon Granville

Das Radwegenetz in Kornwestheim wird ausgebaut. Allein die Baustelle in der Ludwigsburger Straße, die im nächsten Jahr begonnen werden soll, bleibt etwa 17 Monate bestehen. Und auch Pkw-Stellplätze fallen dadurch weg.

Verdutzt haben manche Autofahrer in der vergangenen Woche in Kornwestheim reagiert. Wer von der Bahnhof- in die Salamanderstraße oder andersherum fahren will, also vorbei am Bahnhof, der steht plötzlich vor einer Absperrung. Die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim haben die Baustelle eingerichtet, um Gas- und Wasserleitungen zu verlegen. Parallel erneuert die Stadt Kornwestheim die Baumquartiere im Bereich der Flixbushaltestelle. Die aktuellen Arbeiten sind aber nur einer von mehreren Baustellen. Vor allem im Zusammenhang mit dem Radwegenetz wird in Kornwestheim gebaut.

 

Weil zunächst keine Umleitung ausgeschildert war, wurden einige Verkehrsteilnehmer von der Baustelle am Bahnhof überrascht. Der Straßenabschnitt an der Ecke Bahnhof-, Salamander- und Stammheimer Straße ist derzeit für Fahrzeuge nicht passierbar. Nun im zweiten Bauabschnitt muss die Bahnhofstraße wegen der Engstelle an der Fußgängerquerung voll gesperrt werden.

In der Stammheimer Straße wird zeitgleich ebenfalls gearbeitet. Dabei geht es darum, das Radwegenetz zu erweitern. Es gebe dort jedoch keine Komplettsperrung in alle Richtungen, erläutert Lisa Degen von der Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit. Die Baustelle lasse sich gut umfahren. „Daher haben wir auf größere Beschilderungen verzichtet.“

Separate Spur für Radfahrer in Bahnhofsnähe

Bei den Arbeiten in der Höhe Kreidler- und Bolzstraße geht es darum, den Gehweg abzusenken, neue Fahrbahnmarkierungen anzubringen und eine Mittelinsel zu installieren. Ziel ist es, die Verkehrsströme zu trennen und für Radfahrer eine separate Spur einzurichten. Dafür fällt eine Linksabbiegespur weg. Trotzdem wird es auch künftig möglich sein, in Richtung Bolzstraße abzubiegen, teilt die Stadt mit. Bis zum Ende der kommenden Woche wird die Baustelle noch bestehen.

Bereits vor wenigen Wochen hat die Stadt damit begonnen, den Radweg in der Stammheimer Straße weiter auszubauen. Dafür war die Einmündung zur Marie-Curie-Straße mehrere Wochen gesperrt. Auf diesen Umstand wurde mit Schildern hingewiesen. In diesem Bereich mussten Radfahrer an der Kreuzung auf eine Verkehrsinsel ausweichen, um weiter in Richtung Bahnhof zu gelangen. Jetzt können sie den Bereich parallel zur Straße auf einem neu eingerichteten Fahrradschutzstreifen passieren.

Im kommenden Jahr ist die Ludwigsburger Straße dran

Auch im nächsten Jahr wird das Radwegenetz in Kornwestheim ausgebaut. In der Ludwigsburger Straße soll die Radverkehrsführung auf einer Länge von etwa 400 Metern verbessert werden – zwischen der Lange Straße und der Pflugfelder Straße. Dazu werden zwei Radstreifen angelegt. Um das umsetzen zu können, muss der Straßenquerschnitt umgebaut werden. Derzeit werden schon einige Leitungen verlegt. Die Querungsstellen sollen barrierefrei ausgebaut werden, auch die Bushaltestelle wird im Zusammenhang mit den Baumaßnahmen barrierefrei umgestaltet. Ziel ist es, dass die Ludwigsburger Straße einen Teilabschnitt der angedachten Radschnellwegverbindung Stuttgart - Kornwestheim - Ludwigsburg - Tamm – Bietigheim-Bissingen bildet.

Die wichtigste Neuerung gegenüber bereits früher vorgestellten Plänen: Auf Höhe der Schillerschule wird wegen der zahlreichen Querungen an dieser Stelle ein Zebrastreifen ergänzt.

Alle Leitungen müssen erneuert werden

Die Verbesserung für die Radfahrer geht jedoch mit etlichen Einschränkungen einher. Denn die Baumaßnahmen, die im März des kommenden Jahres beginnen könnten, sollen insgesamt 17 Monate dauern. Begründet wird diese lange Zeit damit, dass ein kompletter Leitungstausch erforderlich ist, und das bei einer nur halbseitigen Sperrung. Auch die Fußgänger werden dann nur auf einer Seite gehen können. Unterteilt wird das Ganze aber in mehrere Bauabschnitte. Und: „Die Buslinie 415 in Richtung Ludwigsburg soll während der Bauzeit störungsfrei fahren können“, versicherte der beauftragte Planer den Mitgliedern des Ausschusses für Umwelt und Technik (AUT).

Ein weiterer großer Wermutstropfen: Durch den Umbau sollen 33 Pkw-Stellplätze wegfallen. Zu viel, fanden einige AUT-Mitglieder. Zumal auch bei dem weiteren Ausbau in Richtung Stuttgart noch Stellplätze verschwinden. Dadurch sei zu befürchten, dass der Parkdruck in der Umgebung weiter steige. Das will die Verwaltung beobachten und gegebenenfalls den Bereich zur Anwohnerparkzone erklären.