Der Landkreis überarbeitet sein zehn Jahre altes Radverkehrskonzept. Einen Monat lang haben Bürger die Möglichkeit, sich digital zu beteiligen und auf einer Karte Kommentare hinterlassen.
Das Radverkehrskonzept im Kreis Böblingen soll bis Ende dieses Jahres weiterentwickelt werden, immerhin ist es schon zehn Jahre alt. Bürgerinnen und Bürger haben im Vorfeld die Möglichkeit, sich daran zu beteiligen, indem sie aufzeigen, wo es hakt, und indem sie Verbesserungsvorschläge machen. Das Online-Beteiligungsportal ist ab sofort bis Ende Februar über die Homepage des Landkreises erreichbar.
Das Beteiligungsportal ist eine interaktive Karte, auf der das Radwegenetz des Kreises abgebildet ist. Bürgerinnen und Bürger können, unabhängig von Alter oder Wohnort, Stellen mit Punkten oder Wegabschnitte mit Linien markieren und diese kommentieren. „Wurzeln auf der Strecke“, „Fehlende sichere Radwegeverbindung“, aber auch „Umfahrung von Dettenhausen – spart Höhenmeter“, lauten einige der bereits eingetragenen Kommentare. Eine Ausnahme bildet laut Landratsamt die Gemarkung Sindelfingen. Dort übernehme die Landkreisverwaltung das ausgearbeitete Konzept der Stadt. „Ab Anfang März werden die Kommentare geprüft und soweit wie möglich und sinnvoll bei der weiteren Bearbeitung des Radverkehrsnetzes berücksichtigt“, schreibt das Landratsamt in einer Mitteilung.
Wer hinter der Karte steckt
Die Karte stellt die Planungsgemeinschaft Verkehr Alrutz (PGV) aus Hannover zur Verfügung. Sie ist mit der Fortschreibung des Radwegekonzepts beauftragt. Ziel der Bürgerbeteiligung sei es Wünsche und Ideen einzuholen sowie Konfliktbereiche zu erfassen. Das ist auf den Präsentationsfolien der PGV zum Beteiligungsprozess zu lesen.
Darauf erklärt die PGV auch die Eigenschaften des auf der Karte abgebildeten Radwegenetzes. Es enthält demnach die empfohlenen Verbindungen für den alltäglichen Radverkehr auf Kreisebene, bezieht aber auch freizeitorientierte und touristische Routen mit ein und soll zentrale Orte sowie kreisweit relevante Ziele verknüpfen. Einer der Gründe für das Radverkehrskonzept: Den Radverkehr im Kreis bei verkehrlichen und städtebaulichen Vorhaben angemessen zu berücksichtigen.
Erste Ergebnisse sollen laut Landratsamt voraussichtlich Ende Sommer/Anfang Herbst dieses Jahres bei einer Infoveranstaltung gezeigt werden.
Die aktuelle Präsentation ist im Internet unter www.lrabb.de/radverkehr zu finden, inklusive Link zur Karte und einer Erläuterung, wie sie funktioniert.