Michael Ballweg wird sich wegen der schwersten Vorwürfe wohl nicht vor Gericht verantworten müssen. Foto: dpa/Christoph Schmidt

Neun Monate lang saß Michael Ballweg, Gründer der Querdenker, in Untersuchungshaft. Jetzt stellt sich heraus: Die Anklage in den wesentlichen Punkten wird vom Gericht nicht zugelassen. Ballweg erfährt davon aus der Presse.

Ein bisschen wie verkehrte Welt wirkt das, was derzeit im Fall von Michael Ballweg passiert. Der polarisierende und umstrittene Initiator von „Querdenken 711“, der die Proteste gegen die Coronamaßnahmen der Bundesregierung angekurbelt und befeuert hatte, wartet seit seiner Entlassung aus der Untersuchungshaft Anfang April auf seinen Prozess. Das war auch am Dienstagabend noch so. Bis Ballweg und seine Anwälte aus der Presse erfuhren, wie es nun weitergeht. Die Stuttgarter Staatsanwaltschaft hatte sich geäußert und Beschwerde angekündigt, noch bevor das Stuttgarter Landgericht überhaupt mitgeteilt hatte, was mit der Anklage passiert. Auch die Betroffenen wussten von nichts. „Wir hatten keinerlei Kenntnis von der aktuellen Entwicklung“, sagt Ballweg.