Am Stuttgarter Oberlandesgericht findet ein mit Spannung erwarteter Terror-Prozess statt. Foto: dpa

Ein 25 Jahre alter Syrer muss sich seit Dienstag vor dem Oberlandesgericht Stuttgart verantworten. Der Vorwurf gegen den Angeklagten, der seit September in Untersuchungshaft sitzt, lautet auf Mitgliedschaft in einer ausländischen Terrorvereinigung

Stuttgart - Terrorkampf in Syrien wird einem 25 Jahre alten Mann vorgeworfen, der sich seit Dienstag vor dem Oberlandesgericht in Stuttgart verantworten muss. In seinem Heimatland soll er sich an Kampfeinsätzen des Al-Kaida-Ablegers Dschabhat al-Nusra beteiligt haben.

Die Anklage lautet unter anderem auf Mitgliedschaft in einer ausländischen Terrorvereinigung. Er habe seine Heimatstadt gegen die Terrormiliz IS schützen wollen, sagte der Angeklagte. Beide Terrorvereinigungen kämpfen gegen das syrische Regime, aber auch gegeneinander, hieß es in der Anklage. Die Dschabhat al-Nusra wird mit 1500 Anschlägen und 8700 Toten in Verbindung gebracht.

Der Mann sitzt seit September in Untersuchungshaft. Er war 2015 nach Deutschland gekommen und hatte Asyl beantragt. Nach seiner Verhaftung trat er in Hungerstreik, was er jetzt als Fehler bezeichnete. Eine Rückkehr nach Syrien komme für ihn nicht infrage, Deutschland sei seine zweite Heimat. Das Gericht hat 13 Verhandlungstage angesetzt.