In München protestierten die Hebammen mit Klapperstörchen, in Stuttgart wollen sie Wiegenlieder singen. Foto: dpa

Demo-Serie in Stuttgart: Feuerwehrleute, Hebammen und Metallarbeiter protestieren am Mittwoch.

Stuttgart - Baden-Württembergs Hebammen gehen am Mittwochvormittag in Stuttgart auf die Straße. Niedrige Gehälter, steigende Prämien für die Haftpflicht und Rationalisierungen im Gesundheitssystem gefährdeten landesweit die Versorgung bei der Geburtshilfe, warnen sie.

Um auf ihre Situation aufmerksam zu machen, singen sie auf dem Stuttgarter Marktplatz Wiegenlieder- - gemeinsam mit dem Opernsänger Cornelius Hauptmann. Rufbereitschaft rund um die Uhr und hohe Verantwortung für das Leben von Mutter und Kind stünden „im krassen Gegensatz“ zum durchschnittlichen Stundenlohn von 7,54 Euro, hieß es. Immer mehr Hebammen würden zum Aufgeben gezwungen.

Metallarbeiter demonstrieren für Erhalt der Arbeitsplätze

Unterdessen geht der Protest gegen den Jobabbau in Stuttgarter Metallbetrieben weiter. Rund 500 Beschäftigte wollen sich am Mittwochmitag versammeln, um für den Erhalt von bedrohten Arbeitsplätze bei dem Autozulieferer Behr zu kämpfen.

Nach Angaben der Gewerkschaft IG Metall will Behr die Fertigung in Stuttgart schließen. Dadurch seien alleine 200 Arbeitsplätze bedroht, dazu kommen weitere Stellen in der Verwaltung und Entwicklung. Zu der Kundgebung werden unter anderem auch Beschäftigte von anderen Unternehmen wie Daimler und Porsche erwartet.

Feuerwehr protestiert gegen Anhebung des Pensionsalters

Mit weiteren Aktionen wollen auch die Feuerwehrleute am Mittwoch gegen die geplante Anhebung des Pensionsalters protestieren.

Angehörige der Berufsfeuerwehren Stuttgart und Pforzheim wollen auf dem Stuttgarter Schlossplatz die körperlichen Belastungen in Einsätzen anschaulich machen. Gezeigt wird etwa, wie Menschen mit Atemschutz geborgen werden.

Der Protest gilt dem Beschluss der CDU/FDP-Landesregierung, im Zuge des neuen Dienstrechts das Pensionsalter für Feuerwehrleute um zwei Jahre anzuheben. Aus Sicht der Feuerwehr ist das körperlich nicht verantwortbar. Ende April waren bereits 400 Feuerwehrmänner aus Protest durch die Stuttgarter Innenstadt gezogen. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, bei der viele Feuerwehrleute organisiert sind, unterstützt die Aktion.