Die Kinderpuppen zeigen auf das Gotteshaus in Köln. Foto: epd/Guido Schiefer

Mit 333 Kinderpuppen vor dem Kölner Dom kritisiert ein Künstler , wie die katholische Kirche mit sexualisierter Gewalt umgeht. Auch an die Opfer kirchlichen Missbrauchs will er eine Botschaft senden.

Eine Kunstinstallation beim Kölner Dom kritisiert den Umgang der katholischen Kirche mit sexualisierter Gewalt. Vor der Kathedrale stehen seit Dienstag 333 in Weiß und Purpur gekleidete Kinder-Schaufensterpuppen, die auf das Gotteshaus zeigen.

333 Kinder-Schaufensterpuppen hat Dennis Josef Meseg vor dem Dom aufgestellt. Foto: KNA /Peter Hansmeier

„Den Opfern von Missbrauch muss Gehör geschenkt werden“, sagte Künstler und Initiator Dennis Josef Meseg dem kirchlichen Internetportal domradio.de. Weiß solle die Unschuld symbolisieren und Purpur stehe in der katholischen Kirche für Buße. Sein Werk trägt den Titel „Shattered Souls ... in a Sea of Silence“, also „Zerschmetterte Seelen ... in einem Meer des Schweigens“.

Die Farben der Bänder stehen laut dem Künstler für Unschuld und Buße. Foto: epd/Guido Schiefer

„Es wird nicht die katholische Kirche an sich kritisiert, sondern der Umgang mit Tätern und Opfern, was man ja auch gerade in dem Fall mit Kardinal Woelki sieht“, erklärte Meseg. „Ich hoffe, dass die Opfer sich gesehen fühlen, dass sie merken, dass sie nicht vergessen sind.“ Die Installation soll noch bis Sonntag am Dom zu sehen sein. Anlass ist der katholische Weltjugendtag, der von Dienstag bis Sonntag in Lissabon stattfindet.