In der Stuttgarter City fand am Sonntag die dritte pro-palästinensische Demo seit Freitag statt. Foto: Andreas Rosar/Fotoagentur Stuttgart

Am Sonntag hat auf dem Stuttgarter Schlossplatz eine Kundgebung für Palästina stattgefunden. Erneut beteiligten sich mehr als 500 Menschen an den Protesten gegen die israelische Reaktion auf den Terror der Hamas.

Die Bilder gleichen sich: Auch am Sonntagnachmittag protestierten nach Polizeiangaben mehr als 500 Menschen friedlich in der Stuttgart Innenstadt gegen die israelische Reaktion auf den Angriff der fundamental islamischen Terrororganisation Hamas am 7. Oktober auf Israel. Sie schwenkten palästinensische Flaggen, skandierten „Befreit Gaza“ sowie auf arabisch: „Nach al-Quds werden wir mit Millionen von Märtyrern gehen.“

In zahlreichen Interviews mit ausdrücklichem Verweis auf diese Parole hatte 2007 Hamas-Anführer Ismail Haniyya mit dieser Parole Terroristen und Palästinenser aufgefordert, Jerusalem anzugreifen und Israel zu vernichten. Auch der im Libanon lebende Führer der Terrorgruppe Hisbollah, Hassan Nasrallah, verwendet den Slogan regelmäßig in seinen Ansprachen. Das arabische „al-Quds“ bedeutet „die Heilige“ und wird für die Stadt Jerusalem verwendet, in der sich mit der al-Aqsa-Moschee, der „entfernten Moschee“, das drittwichtigste Heiligtum des Islam befindet.

Auf Plakaten und in Rufen wurde Israel bei der Kundgebung auf dem Schlossplatz vorgeworfen, „Völkermord“ an den Palästinensern zu begehen und vor allem Kinder zu töten. Von unabhängigen Seiten wie den Vereinten Nationen werden solche Behauptungen nicht bestätigt. Der Begriff des Genozids wurde 1948 nach dem millionenfachen, systematischen Mord während des Holocausts des nationalsozialistischen Deutschlands an den Juden in das Völkerrecht integriert. Er bezeichnet die Absicht, „eine nationale, ethnische, rassische oder religiöse Gruppe als solche ganz oder teilweise zu zerstören“. Die Polizei sprach im Anschluss von einem störungsfreien Verlauf der Demonstration.