Joko und Klaas spielen regelmäßig gegen ihren eigenen sender ProSieben um Sendeminuten. Foto: dpa/ProSieben

Dass die Entertainer Joko und Klaas 24 Stunden das Programm des Privatsenders ProSieben gekapert haben, hat ein Nachspiel: Der Sender möchte die Quizsendung, die sie am Sonntagabend präsentiert haben, fortführen.

Mit ihren Blödeleien vor der Kamera haben es Joko und Klaas zu großer Bekanntheit in Deutschland gebracht – und ihr Erfolg gibt ihnen Recht. Neben den bekannten Formaten (Joko und Klaas gegen ProSieben, Duell um die Welt) wird es bald eine weitere Show mit dem Duo geben: eine Quizshow.

 

Am Sonntag hatten die Entertainer für 24 Stunden die Hoheit über das Programm bei ProSieben – teilweise kaperten sie auch den Brudersender Sat.1. Das Experiment hatte es in dieser Form noch nicht im deutschen Fernsehen gegeben. Die beiden hatten sich die Sendezeit gegen ihren eigenen Sender einmalig erspielt.

Show soll zur „Primetime“ laufen

Am Sonntag zeigten die beiden um 20.15 Uhr die Quizshow mit dem Titel „Ein sehr gutes Quiz (mit hoher Gewinnsumme)“. Dafür riefen sie Stunden vorher auf, als Kandidatin oder Kandidat spontan ins Studio nach Berlin-Adlershof zu kommen. Eine Kandidatin namens Carola gewann die 100.000 Euro. Sie beantwortete die letzte Frage richtig, mit welchen Wörtern der Queen-Song „We are the Champions“ zu Ende geht.

Das Format soll nach derzeitigen Planungen wahrscheinlich noch in diesem Jahr als Sendung im ProSieben-Programm laufen. ProSiebenSat.1-Manager Henrik Pabst sagte der Deutschen Presse-Agentur: „Die Show kommt.“ Genaue Details, wie das Quiz ausgestaltet sein wird, ob die Sendung live sein wird und welchen Sendetag man dafür vorsieht, stehen demnach noch nicht fest. Das erarbeite man in den nächsten Wochen, ergänzte Pabst. Allerdings soll die Show prominent platziert werden und die Sendeplatz ab 20.15 Uhr bekommen.

Wie lief die Quizshow ab?

Hinter der Quiz-Idee steht die Florida Entertainment GmbH – eine Fernsehproduktionsgesellschaft, gegründet von Winterscheidt und Heufer-Umlauf. Das Quiz am Sonntag lief folgendermaßen: Drei Kandidaten beantworten als Team die Fragen der Moderatoren – insgesamt waren es 25. Ein Teammitglied muss binnen einer gewissen Zeit auf einen Buzzer drücken und die Antwort geben - wer, das entscheidet das Team selbst. Ist die Antwort falsch, fliegt nur der Beantworter raus, seine zwei Teammitglieder sind eine Runde weiter, und ein neuer Kandidat kommt hinzu. Antwortet keiner der drei auf die Frage und läuft die Zeit ab, fliegen alle raus. Deshalb ist das Quiz auch ein Strategiespiel.

Aktion hat sich für Sendergruppe gelohnt

Manager Pabst, der für alle Inhalte auf der Streaming-Plattform Joyn, ProSieben und Sat.1 verantwortlich ist. zog ein positives Fazit nach dem 24-Stunden-Spektakel, das die beiden Entertainer veranstaltet hatten: „Unsere Strategie, lokal und gerne auch live zu sein, wurde damit sehr deutlich bestätigt.“ Jeden Tag könne man ein solches Programm nicht machen. Grundsätzlich aber verteile ProSiebenSat.1 sukzessive die Investition für Programminhalte um, um weniger internationale Lizenzprogramme und mehr lokale Inhalte zu zeigen.

„Menschen kommen ins lineare Fernsehen, wenn wir ein großes Ereignis zeigen. Fernsehen in der Zukunft hat sehr viel damit zu tun, ob man Inhalte findet, die Menschen so triggern, dass sie kommen und dafür alles andere unterbrechen“, sagte Pabst. „Wir konnten sehr viele Zuschauerinnen und Zuschauer aktivieren, die das lineare Fernsehen nur noch selten nutzen.“ Zudem hat sich aus Sicht von Pabst bestätigt, wie wichtig es sei, bekannte Gesichter und Talente wie Joko und Klaas im Programm zu haben. Insgesamt resümierte Pabst: „Das war ein toller Beweis der Stärke linearer Fernsehkultur.“