Goldene Herbsttage sind auch in diesem Jahr möglich. Foto: imago images/photonews.at/photonews.at/Georges Schneider via www.imago-images.de

Frost, Nebel, Regen oder doch angenehme Temperaturen? Wettermodelle geben eine erste Prognose, wie das Wetter im kommenden Monat aussehen könnte.

Bunte Blätter, die von den Bäumen fallen und mal sonnige, mal regnerische Tage – für viele bedeutet das: es ist Herbst. Offiziell befinden wir uns auch schon in der dritten Jahreszeit, denn am 23. September war kalendarischer Herbstanfang, aus meteorologischer Sicht ist er schon am 1. September angebrochen. Aber was heißt das für das Wetter? Wie ist die Prognose für den Oktober?

So viel schon mal vorweg: Wetter ist ein komplexes System und kann sich bekanntlich schnell ändern. Wettervorhersagen werden also vor allem ungenauer, je weiter sie in der Zukunft liegen, und können nur einen ersten Einblick geben.

Langfristmodelle: „zu warmer“ Oktober

Dem Langfristmodell der amerikanischen National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) zufolge sollen die Temperaturen im kommenden Oktober in fast ganz Europa vom langjährigen Klimamittel der Jahre 1991 bis 2020 abweichen – und das in fast ganz Europa. In Deutschland soll die durchschnittliche Temperatur um 1 bis 2 Grad wärmer ausfallen als in diesem Vergleichszeitraum. So könnte der kommende Monat also etwas wärmer werden als im Durchschnitt der letzten 30 Jahre.

Auch die Langfristprognose vom Europäischen Zentrum für mittelfristige Wettervorhersagen (ECMWF) prognostiziert einen deutlich „zu warmen“ Oktober. Die Abweichung vom langjährigen Mittel soll demnach 1 bis 1,5 Grad betragen. Temperaturen von bis zu 25 Grad, wie im vergangenen Jahr, sind also durchaus möglich. Der Diplom-Meteorologe Dominik Jung etwa prognostiziert in einem Video von "wetter.net" sogar mögliche 30 Grad zum Oktoberbeginn. Laut ihm wird es vor allem im Südwesten regelrecht heiß.

Eine Expertin des DWD spricht davon, dass es im Oktober wärmer werde, als die letzten 20 Jahre im Oktober. Ihr zufolge sehen die ersten beiden Wochen des kommenden Monats zudem trocken aus. Sie verweist allerdings darauf, dass die Vorhersagemodelle nicht so genau seien, dass man eine ganz konkrete Niederschlagsprognose abgeben könne.

Wie etwa das Portal „wetter.com“ unter Berufung auf das NOAA-Modell schreibt, fällt die positive Temperaturabweichung im Oktober 2023 im Süden und in der Mitte von Deutschland mit bis zu 2 Grad am größten aus. Der Süden sei auch die Region, die beim Niederschlagstrend heraussteche. Denn hier berechnet das NOAA-Modell einen etwas zu trockenen Monat. Ein ähnlicher Trend sei auch im Osten und Norden Deutschlands zu erkennen, heißt es weiter.

Es könnte also im Oktober auch goldene Herbsttage geben – einem Hochdruckgebiet sei Dank. Allerdings: Im Herbst kann ein solches auch viel Nebel mit sich bringen. Für die Sonne sei es dann schwer, durch diese hindurch zu kommen, prognostiziert die Expertin vom DWD. Das könne dazu führen, dass es dann etwas kälter sei als in den Prognosen vorhergesagt. Zusammenfassend kann man also sagen: Der Oktober wird wohl abwechslungsreich.

September war besonders warm

Meteorologe Jung zufolge wird es so kommen, wie seit Wochen vorhergesagt: Es sei der wärmste September seit Beginn der Wetteraufzeichnung 1881, so der Experte in dem Video. Das Altweibersommerhoch Rosi sorge dafür, dass diese Woche jeden Tag elf bis zwölf Stunden die Sonne scheint. Bis zum Monatswechsel am Wochenende sei außerdem kaum mit Regen zu rechnen.

„Bis Anfang Oktober Sommerwetter in vielen Landesteilen bei uns in Deutschland mit Temperaturen von teilweise über 25 Grad“, fasst der Wetterexperte zusammen. Nur in den Nächten könne es frisch werden. Das gilt folglich auch für die Region Stuttgart. Hier werden in dieser Woche Temperaturen zwischen 22 und 26 Grad erwartet, die Nächte werden allerdings im Wochenverlauf etwas milder.