Das Ohr eitert – achtmal ist das Trommelfell des elf Monate alten Jungen schon geplatzt. Foto: priva

Antibiotika für Kinder sind Mangelware, ein Kinderarzt für Neugeborene teils nicht zu finden – und auf OP-Termine müssen Kinder lange warten. In der HNO-Heilkunde ist die Lage besonders angespannt, da die meisten ambulanten Ärzte nicht mehr operieren.

Aus dem Ohr des kleinen Lukas, der in Wirklichkeit anders heißt, läuft gelber Eiter – schon wieder. Seine Eltern sind verzweifelt: Das Trommelfell des elf Monate alten Jungen ist Anfang Mai schon zum achten Mal geplatzt. „Unser Sohn hat dauerhaft Schmerzen, wir müssen ihm regelmäßig seit Monaten Schmerzmittel verabreichen, damit er überhaupt auch mal kurz schlafen kann“, berichtet der Vater in einer E-Mail an die HNO-Klinik des Stuttgarter Olgahospitals. In der Mail, die unserer Zeitung vorliegt, bittet er „abermals“, einen früheren Operationstermin zu prüfen. Seit Januar versuchen die Eltern, eine Klinik zu finden, der ihrem Sohn Paukenröhrchen einsetzt und die Expertise in der Anästhesie für kleine Kinder mit sich bringt.