Entwürfe für die schwimmenden Bühnen waren bereits im Rathaus zu sehen. Foto: Frank Eppler

Die Floating Stages für die Gartenschau werden vorerst wegen diverser ungeklärter Probleme nicht gebaut. Es geht um Genehmigungen, Hochwasserschutz und Finanzen.

Weinstadt - Sie sollten die ganz besondere Weinstädter Attraktion für die im kommenden Mai startende Remstal-Gartenschau werden: Die „floating stages“, schwimmende Bühnen mit Elektroantrieb, die auf der Rems zwischen Großheppacher Häckermühle und Endersbacher Bootsanlegestelle am Birkelwehr schwimmen sollten. Ungelöste technische Probleme vor allem beim Hochwasserschutz, offene wasserrechtliche Genehmigungsfragen und eine zurzeit mit aus diesen Gründen auf wackeligen Füßen stehende Finanzierung, so heißt es jetzt in einer Pressemitteilung der Stadt, „veranlassten Verwaltung und Gemeinderat, das Projekt auf Eis zu legen“. Die bereits bei einer Ausstellung im Rathaus gezeigten Entwürfe für die schwimmenden Bühnenelemente würden vorerst nicht gebaut – „zumindest nicht zum Beginn der Remstal-Gartenschau am 10. Mai 2019“, so die Stadt.

Die Idee hatten Stuttgarter Architekturstudenten

Mit dem Thema Bauen auf dem Wasser hatten sich zunächst Stuttgarter Architekturstudenten in einem Seminar beschäftigt. Auf der Suche nach einem konkreten Projekt stießen sie auf die Remstal-Gartenschau und schauten sich nach geeigneten Kommunen um. Die Wahl fiel schließlich auf Weinstadt, weil die Rems dort über einen geeigneten Wasserpegel verfügt.

Laut dem Konzept sollten sich die mobilen, schwimmenden Module auf der 800 Meter langen Strecke zwischen Birkelwehr und Mühlwiesen bewegen, während darauf Konzerte, Lesungen, Weinproben und andere Dinge hätten stattfinden können. Bis zu 26 Nachwuchsarchitekten haben an dem Projekt „floating stages“ gearbeitet, um Akustik, Licht, Kippstabilität, Hochwasserevakuierung und vieles mehr auszutüfteln. Noch im November hätte ein erstes Testmodul zu Wasser gehen sollen.

Kein endgültiger Abschied vom Projekt der schwimmenden Bühnen

„Allem Anfang wohnt ein Zauber inne“, zitiert nun der Weinstädter Oberbürgermeister Michael Scharmann den Schriftsteller Hermann Hesse und bedauert die aktuelle Entwicklung beim kommunalen Prestigeprojekt für das kommende Gartenschaujahr. Allerdings betont er zugleich, dass man sich keineswegs komplett von den schwimmenden Bühnen auf der Rems verabschiede, sondern eben die Klärung der offenen Fragen abwarten müsse – „das Projekt ist nur auf Eis gelegt“. Unstrittig sei nach wie vor: Der Zauber der Idee der Architekturstudenten habe die Stadt, das das beteiligte Uni-Institut und alle beteiligten Planer und Handwerksunternehmen „stark beflügelt“.

Letztlich, so der Weinstädter OB, habe sich gezeigt, dass der Zeitplan von der ersten Idee im Februar 2018 bis zur Eröffnung der Gartenschau im Mai 2019 zu eng gewesen sei, um alle Fragen zu klären. „Aufgeschoben ist nicht aufgehoben“,sagt Scharmann nun. Die Stadt sei weiter bestrebt, die schwimmenden Bühnen zu einem späteren Zeitpunkt Wirklichkeit werden zu lassen. Schließlich hätten die Projektpartner sehr viel Kreativität, Leidenschaft und Sachverstand investiert, um diesen Planungsstand zu erreichen. Scharmann: „So einfach lassen wir unser Prestige-Objekt, das weithin einmalig ist, nicht untergehen.“