Mario Gomez während der Weltmeisterschaft 2018 in Russland Foto: dpa

Nach dem Rücktritt von Mario Gomez aus der deutschen Fußball-Nationalmannschaft erhält der Stürmer des VfB Stuttgart viel Anerkennung aus den Medien – ein Blick auf Pressestimmen zu seiner Entscheidung aus Deutschland.

Stuttgart - Mario Gomez vom Fußball-Bundesligisten VfB Stuttgart hat am Sonntag seinen Rücktritt aus der deutschen Nationalmannschaft erklärt. Von den Medien wird dem 33-jährigen Stürmer dafür viel Respekt gezollt.

Süddeutsche Zeitung: „Seit Februar 2007 hat Gomez 78 Länderspiele bestritten, er erzielte 31 Tore – nur 14 Spieler trafen häufiger für die DFB-Elf. Doch Gomez’ Karriere war nie eine, die sich anhand von Toren erklären ließ. Kaum ein Nationalspieler wurde in den vergangenen Jahren so ambivalent gesehen wie er - genauso wie in den vier Jahren des Stürmers beim FC Bayern, für den er in 115 Spielen 75 Tore erzielte und wo er dennoch oft in der Kritik stand (obwohl Trainer Louis van Gaal einmal sagte: „Ich habe einen Körper wie ein Gott, aber nicht wie Mario Gomez.“).“

Kicker:

„Ein sauberer Schnitt, von dem alle vorab informiert waren. Und der Bundestrainer Joachim Löw sogar die Möglichkeit bietet, im nötigen Fall der Fälle einen Spieler zurückzuholen, der mit 35 auch noch wissen dürfte, wo das Tor steht. Wenn der Bundestrainer vor der EM anrufe, er sich körperlich gut fühle und der Meinung sei, dass er sich sportlich auf diesem Niveau bewegen könne, dann, so erklärt Gomez, „werde ich nie nein sagen“.“

Rheinische Post:

„Die Entscheidung ist klug. Gomez wählt einen selbstbestimmten und würdigen Abschied. (...) Erfahrene Spieler, die beim Neuaufbau helfen können, gibt es in der Nationalmannschaft genug. Die Folge wäre ein weicher „Rausschmiss“ aus der Nationalmannschaft gewesen: Der Bundestrainer hätte den Stürmer einfach nicht mehr nominiert. Seinem „Rausschmiss“ hat Gomez vorausgegriffen und einen Schlussstrich unter das für ihn schwierige Kapitel Nationalmannschaft gezogen. Für seine Entscheidung verdient der Stürmer Respekt, wie auch dafür, dass er sich nach persönlichen Niederlagen, wie der Nichtnominierung zur WM 2014 in Brasilien, stets ins Team zurückkämpfte.“

Südwestpresse: „Gomez fasste sich in klaren und nachvollziehbaren Worten. Sein Rückzug aus der Nationalmannschaft ist konsequent und, nüchtern betrachtet, genau der richtige Schritt. Er hat das passende Alter, er ist speziell nach dem kollektiven Versagen der Deutschen bei der WM in Russland kein Mann für den Neuaufbau – und er kann sich in Zukunft voll auf seine Aufgaben in Stuttgart konzentrieren. (...) Gomez ist nach Mesut Özil der zweite Akteur, der nach dem WM-Debakel zurücktritt. Özil und der eine oder andere Routinier, der in den vergangenen Wochen und Monaten hinter den Ansprüchen zurückblieb, sollten sich an dem professionellen Abgang des Schwaben ein Beispiel nehmen.“