Der Aufzug ist seit zehn Monaten außer Betrieb Foto: Nagel

Der Außenaufzug zum Kleinen Kursaal ist nach zehn Monaten noch immer nicht in Betrieb. Der TÜV-Abnahmetermin mit der Prüforganisation ist kurz vor Weihnachten geplatzt.

Bad Cannstatt - Mindestens 15 Wochen lang steht der Außenaufzug zum Kleinen Kursaal nicht zur Verfügung, er erhält eine komplette neue Steuerung. So hieß es noch im Februar dieses Jahres. Doch das Jahr nähert sich seinem Ende und der Aufzug funktioniert immer noch nicht.

Was für eine Posse. Die Verantwortlichen der Landeshauptstadt sind nicht imstande dafür zu sorgen, dass an einem der wichtigsten Gebäude und einer zentralen Veranstaltungsstätte wie dem Kursaal ein Aufzug innerhalb von zehn Monaten repariert wird. Das Gesicht von Bezirksvorsteher Bernd-Marcel Löffler kann man sich vorstellen, als er kurz vor Weihnachten mit der Botschaft konfrontiert wurde, dass der Abnahmetermin mit dem TÜV geplatzt ist. Da das Bezirksamt seit der Renovierung das denkmalgeschützte Ensemble verwaltet, müssen seine Mitarbeiter die Protestanrufe entgegennehmen und unliebsame Fragen wegen der Reparaturdauer beantworten.

Inbetriebnahme wohl Mitte Januar

„Was genau nicht funktioniert und warum, kann ich nicht sagen. Fakt ist, der Inbetriebnahmetermin muss auf Mitte Januar verschoben werden“, so Löffler. Der Aufzug, der im Jahr 2007 an der Außenwand angebaut wurde und durch den Kleine Kursaal endlich barrierefrei wurde, stand von Anfang an unter keinem guten Stern. Immer wieder nahm er sich seine „Auszeiten“ – Besucher blieben stecken. Aufzugstechniker waren Stammgäste, allein blieben ihre Maßnahmen immer nur Stückwerk, weshalb die Stadt sich zum Einbau einer neuen Steuerung entschloss. Kostenpunkt dafür: rund 40 000 Euro. Das Cannstatter Bezirksamt, das das Kursaal-Ensemble verwaltet, rechnete im Februar mit gut 15 Wochen Reparaturdauer, da es sich um Spezialteile handelt, die nicht auf Vorrat in irgendwelchen Fabrikhallen gelagert werden. Doch im Mai funktionierte der Aufzug immer noch nicht. „Wir mussten der Firma, die für die Reparatur zuständig war, den Auftrag wieder entziehen“, bedauerte damals Bernd-Marcel Löffler die Verzögerung. Sie sei mit der Aufgabe nicht klar gekommen. Die Folgen: Das Bezirksamt musste, wenn ein Verein einen barrierefreien Zugang für ihre Veranstaltung benötigte, für einen Aufzugsbetreuer sorgen – auf Kosten des Bezirksamts natürlich. Das war vor der Sommerpause. Cannstatts Schultes zeigte sich optimistisch, dass der verflixte Aufzug im September wieder ohne „Macken“ fährt. Typischer Fall von „denkste“, das Bezirksamt musste in den Herbstmonaten immer noch für einen teuren Aufzugwachdienst sorgen, sobald ein Mieter des Kleinen Kursaals einen barrierefreien Zugang benötigte.

Selbst wenn jetzt die TÜV-Abnahme im Januar erfolgen sollte, wäre der Aufzug fast ein Jahr außer Betrieb gewesen. Ein trauriger Fakt.