Vorstandschef Oliver Blume sieht Porsche gut aufgestellt für einen Börsengang. Foto: picture alliance/dpa/Fabian Sommer

Porsche strebt nach Unabhängigkeit und an die Börse. Das Selbstbewusstsein in Zeiten der Rezessionsangst ist bemerkenswert, meint Matthias Schmidt.

Vieles ist längst besprochen in Sachen Börsengang von Porsche. Wenn es kommt wie geplant, werden die VW-Aktionäre eine stattliche Sonderdividende erhalten. Die Familien Porsche und Piëch werden ihren direkten Einfluss auf die Stuttgarter Sportwagenschmiede wieder verstärken, und die VW-Mitarbeiter sind dank des Verhandlungsgeschicks ihres Betriebsrats auch mit 2000 Euro Prämie pro Kopf dabei. Trotzdem ist manches noch ungewiss, und vor allem dürfte die Verantwortlichen vor dem endgültigen Beschluss eine heikle Frage plagen: Ist es der richtige Zeitpunkt? Gerade jetzt, da der Krieg in der Ukraine, die Inflation und der drohende Gasmangel Nervositätsschübe unter den Anlegern auslösen? Keine Zeit für eine leichte Entscheidung, und gleich, wie sie ausfällt, dürfte die Begründung interessant werden.