Seit diesem Jahr führt die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) deshalb erstmals landesweit ein Monitoring von Fledermäusen durch, wie sie am Mittwoch mitteilte.
Wer flattert nachts durch die Wälder im Südwesten? Das wollen Forscher herausfinden. Seit diesem Jahr führt die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) deshalb erstmals landesweit ein Monitoring von Fledermäusen durch, wie sie am Mittwoch mitteilte. Die Wissenschaftler erfassen dabei nicht nur, welche Fledermausarten in Baden-Württemberg wo vorkommen - der Kleine Abendsegler jagt etwa gern über den Baumwipfeln, das Große Mausohr sammelt Insekten lieber vom Waldboden. Und alle mögen alte Eichenwälder. Darüber hinaus hoffen die Forscher, aus dem Vorkommen der Tiere ablesen zu können, wie sich Waldbewirtschaftung, Klimawandel und Standortbedingungen auswirken.
17 von 23 heimischen Arten vom Aussterben bedroht
Denn so komfortabel scheinen die Bedingungen im Land nicht für alle Flattertiere zu sein: Nach Angaben der FVA sind in Baden-Württemberg 23 Fledermausarten heimisch, 17 von ihnen sind vom Aussterben bedroht. Fledermäuse werden im Verhältnis zu ihrer Körpergröße sehr alt und nutzen ihre Lebensräume über lange Zeit hinweg. Diese Eigenschaft macht sie gegenüber Veränderungen besonders sensibel. Vielseitige und konstante Waldstrukturen seien daher essenziell für den Fortbestand der Arten, teilt Elisabeth Schüler mit, Fledermausexpertin an der FVA.
Bei einem Pilotversuch im Raum Freiburg haben die Wissenschaftler im vergangenen Jahr zehn Arten identifiziert, darunter seltene wie den Kleinen Abendsegler, die Bechsteinfledermaus und die Wimperfledermaus.