Die Reform betrifft insgesamt rund 30.000 Polizisten Foto: dpa

Die Polizeireform wird die Strukturen der Ordnungshüter im Land komplett neu ordnen. In den vergangenen Wochen konnten die Beamten selbst ihre Meinung zu den Plänen abgeben.

Stuttgart - Die Polizeireform wird die Strukturen der Ordnungshüter im Land komplett neu ordnen. In den vergangenen Wochen konnten die Beamten selbst ihre Meinung zu den Plänen abgeben. Am heutigen Dienstag endet die Eingabephase für das sogenannte Interessebekundungsverfahren. In dessen Zug konnten Polizisten bis zu drei Wünsche äußern, wo und wie sie nach Umsetzung der Reform vom nächsten Jahr an arbeiten wollen. Bis zum Montag haben über 14 000 Polizisten eine entsprechende Stellungnahme abgegeben, sagte Gerhard Klotter, Inspekteur der Polizei in Baden-Württemberg und Gesamtprojektverantwortlicher für die Reform, unserer Zeitung.

Für rund 18.000 Polizisten die Zukunft vom 1. Januar 2014 an offen

Damit haben sich die meisten Betroffenen geäußert. Laut Klotter betrifft die Reform insgesamt zwar rund 30 000 Polizisten, 12 000 davon allerdings arbeiten auf den Revieren, bei denen sich außer bei der formalen Zugehörigkeit nichts ändern soll. Dagegen sehen die Pläne vor, die vier Landespolizeidirektionen mit den 37 Polizeipräsidien und -direktionen im Land zu nur noch zwölf regionalen Präsidien zu verschmelzen. Zudem wird die Bereitschaftspolizei komplett umstrukturiert. Deshalb ist für rund 18 000 Polizisten die Zukunft vom 1. Januar 2014 an offen. Der Großteil von ihnen hat sich jetzt zu den Zukunftsvorstellungen geäußert.

Nach Ende der Frist müssen nun die jeweiligen Personalverwaltungen die Wünsche abgleichen. Bis Anfang Dezember müssen laut Klotter alle Versetzungsverfahren unter Dach und Fach sein. Alle Wünsche werde man mit Sicherheit nicht erfüllen können. Bei Härtefällen hat das Land aber signalisiert, sozialverträgliche Lösungen finden zu wollen.

Die Umsetzung der Polizeireform, durch die laut Landesregierung mehr Beamte aus der Verwaltung auf die Straße kommen sollen, fordert laut Klotter hohen Einsatz von allen Beteiligten: „Einen Aufwand in der Dimension hat es bei der Polizei in Deutschland noch nicht gegeben.“