Das Landeskriminalamt Baden-Württembergs in Stuttgart Foto: dpa

Landespolizeipräsident aus Tübingen gilt als Favorit für Chefposten im Landeskriminalmamt.

Stuttgart - Wer wird neuer Chef des Landeskriminalamts (LKA)? Seit Tagen wird um diese Personalie gerätselt, weder Ministerpräsident Stefan Mappus noch Innenminister Heribert Rech (beide CDU) wollten sich bisher in die Karten schauen lassen. Nun zeichnet sich eine rasche Lösung ab. Nach Informationen unserer Zeitung gilt Dietrich Moser von Filseck, noch Chef der Landespolizeidirektion Tübingen, als Favorit auf den prestigeträchtigen Posten.

Wie es gestern aus Kreisen der Tübinger Polizei und der Landesregierung hieß, könnte der 54-Jährige bereits nächsten Dienstag offiziell im Landeskabinett als Nachfolger von Klaus Hiller vorgeschlagen werden. Der bisherige LKA-Chef der 1200 Mitarbeiter starken Behörde war Anfang Februar in Ruhestand gegangen. Eine Sprecherin von Innenminister Rech wollte sich auf Anfrage nicht zu der Personalspekulation äußern. Ministerpräsident Mappus hatte zuletzt betont, er rechne "zeitnah" mit einem Vorschlag des Innenministers.

Skepsis gegenüber Stuttgarts Polizeipräsident Stumpf

Das LKA gehört in die Zuständigkeit des Innenministeriums und gilt als eine der wichtigsten Landesbehörden. Zu den Aufgaben gehört der Kampf gegen die organisierte Kriminalität und gegen Rauschgiftbanden, der Einsatz von verdeckten Ermittlern und die Bekämpfung des Terrorismus. In diesem Zusammenhang hatte das LKA großen Verdienst an der Enttarnung der so genannten Sauerland-Gruppe.

Moser von Filseck genießt in der Landesverwaltung einen exzellenten Ruf. Zwölf Jahre war er im Innenministerium tätig, ehe er im Jahr 2000 zum Präsidenten der Landespolizeidirektion Tübingen ernannt wurde. "Er ist Jurist, kennt die Verwaltung und bringt Polizeierfahrung mit. Das würde passen", so ein ranghoher Insider.

Zuletzt waren für den LKA-Chefsessel auch drei andere prominente Namen gehandelt worden: der Stuttgarter Polizeipräsident Siegfried Stumpf, der Inspekteur der Polizei, Dieter Schneider, sowie Landeskriminaldirektor Hartmut Grasmück. Vor allem eine mögliche Berufung von Stumpf war wegen des misslungenen Polizeieinsatzes gegen die Stuttgart-21-Gegner regierungsintern aber auf Skepsis gestoßen.