Ein Biber in seinem Element (Symbolfoto). In der Nacht auf Donnerstag hatte sich ein Biber in die Herrenberger Innenstadt verirrt. Foto: dpa

Was hat ein Biber nachts um 3 Uhr mitten in der Herrenberger Innenstadt vor einer Bankfiliale verloren? Freiwillig wollte der Nager zumindest nicht abrücken, die Polizei begab sich auf Biberjagd.

Herrenberg - Zwei Beamte der Herrenberger Polizei haben sich in der Nacht auf Donnerstag in Herrenberg (Kreis Böblingen) auf Biberjagd begeben. Passanten hatten das Tier gegen 3 Uhr nachts vor einer Bank mitten in der Herrenberger Innenstadt gesehen und die Polizei verständigt.

Die beiden Polizisten nahmen die Verfolgung des Nagers durch die Bahnhofsunterführung in Richtung Nagolder Straße auf. Auf seinem Irrweg durch die Stadt ließ der inzwischen wohl gestresste Biber seinen Frust an einem unbeteiligten Passanten aus und biss einen Mann. Der Unbeteiligte machte sich mit leichten Verletzungen auf den Weg in ein Krankenhaus.

Auf einem nahegelegenen Firmengelände gelang es der Polizei schließlich, das Tier zu umzingeln. Der Biber zwängte sich allerdings unter einem Zaun hindurch und machte sich wieder aus dem Staub. Ein paar Augenblicke schien dem Biber die Flucht gelungen, dann entdeckten ihn seine Verfolger auf dem Gehweg in der Nagolder Straße.

Die Polizisten riefen eine zweite Streife zur Unterstützung und mit Hilfe zweier Besen gelang es tatsächlich, den aggressive Gesellen in eine umgelegten Mülltonne zu scheuchen. In diesem Unterschlupf beruhigte er sich laut Polizei allmählich. Die Mülltonne diente auch als Transportmittel, in dem die Beamten das Tier an die Ammer transportiereten und dort „wieder auf freien Fuß setzten“.

Was der Biber gegen 3 Uhr nachts vor der Bank zu suchen hatte, konnte die Polizei indes nicht klären.