Polizeipräsident Dirk Weinspach (links, neben Stephan Pusch,CDU, Landrat von Heinsberg): „Ich wünschte, die Räumung von Lützerath hätte sich vermeiden lassen.“ Foto: dpa/Ann-Marie Utz

Dirk Weinspach muss Lützerath räumen lassen. Der hohe Polizist ist Parteimitglied der Grünen.

Aachens Polizeipräsident Dirk Weinspach hatte im Vorfeld betont, der Einsatz in Lützerath werde einer der herausforderndsten der letzten Jahre. Dafür waren Einsatzkräfte aus dem ganzen Bundesgebiet zusammengezogen worden. „Ich wünschte, die Räumung von Lützerath hätte sich vermeiden lassen“, so Weinspach.

„Der Einsatz wird extrem herausfordernd“, sagte er im WDR. Ausgerechnet er ist dafür zuständig. Weinspach ist nicht nur Polizeipräsident, sondern auch Parteimitglied der Grünen. Darauf wird er immer wieder von den Demonstrierenden angesprochen. „Auch verbunden mit Vorwürfen. Dass ich aufgrund meines Parteibuchs anders handeln müsste.“ Doch ein anderes Handeln sei in seiner Position gar nicht möglich. Die übe er fachlich aus, nicht politisch. „Es ist nicht die Rolle der Polizei, rechtsstaatlich zustande gekommene Entscheidungen der zuständigen Behörden zu korrigieren.“ Würden Polizisten nach eigenem Gusto entscheiden, wären wir in einem Willkür-Staat, in dem keiner leben wolle.

Kein Verständnis von seinen Kindern

Daher will er, so Weinspach, nun in Lützerath immer wieder versuchen, mit Demonstrierenden ins Gespräch zu kommen. Doch schon bei seinen drei Kindern hofft Weinspach vergebens auf Verständnis. „Meine Kinder sehen meine Rolle teilweise sehr kritisch.“ Das führe zu schwierigen Diskussionen, in denen man nicht zueinander komme. „Bisweilen ist es dann besser, das Thema auszusparen.“ Der Polizeipräsident hält aber nicht damit hinterm Berg, dass auch er sich Sorgen wegen der Erderwärmung macht. Anfang des Jahres hatte Weinspach allen Klimaschutz-Engagierten „große Achtung“ ausgesprochen.

Weinspach war schon 2018 für die Räumung des Hambacher Forsts zuständig. Dabei war es zu Ausschreitungen gekommen. So ein Einsatz dürfe sich nicht wiederholen, so Dirk Weinspach.