Bernd Schober vom LKA hat den Besuchern im Bezirksrathaus erklärt, mit welchen Tricks Betrüger am Geldautomat arbeiten. Foto: Bürkle

Das Landeskriminalamt hat über Gefahren im Internet und am Geldautomaten informiert.

Stuttgart-Plieningen - Die Tricks beim sogenannten Skimming sind raffiniert. Bernd Schober vom Landeskriminalamt kennt alle Kniffe, wie Betrüger an die Bankkarten und Geheimzahlen argloser Kunden kommen, um damit deren Konto leerzuräumen – genau das bezeichnet der englische Begriff. Für die Kunden bedeutet der Vorgang im schlimmsten Fall, dass sie um viel Geld erleichtert werden. Grund genug also, sie vor den Gefahren des Skimmings zu warnen.

Genau das tut Schober an diesem Montag. An einem mobilen Geldautomaten im Bezirksrathaus erklärt der Fachmann, dass Ganoven nicht nur Aufsätze auf den Kartenschacht oder täuschend echt aussehende zusätzliche Tastaturen aufkleben, um die Daten der Bankkunden auszulesen. „Zu etwa 90 Prozent wird die PIN über eine zusätzlich installierte Kamera ausgespäht“, erläutert Schober. Dagegen hilft laut dem Mann vom LKA ein einfacher Trick: „Einfach beim Eingeben die Hand drüber halten, dann können die Betrüger nichts erkennen.“ Abgesehen davon kann Schober die Besucher, die sich an diesem Vormittag um ihn scharen, beruhigen: „Beim Skimming muss die Bank den Schadensfall erstatten.“ Zumindest, wenn das Opfer nicht grob fahrlässig gehandelt hat.

Schober und sein Geldautomat sind an diesem Tag nicht die einzige Station, an der sich die Besucher informieren können. Nebenan haben sich Jürgen Jankowitsch vom Caritas-Verband und Barbara Oesterwinter vom Polizeipräsidium postiert. Die beiden informieren über das Projekt „Medienfluten“. Das richtet sich an Schüler, Lehrer, und Eltern und soll zum bewussten Umgang mit Medien anregen. Dazu passt auch das, was Stefan Middendorf vom LKA anbietet. Der Fachmann berät an diesem Tag vor allem besorgte Eltern über das soziale Netzwerk Facebook. „Wir wollen auf das Medium hinweisen, aber nicht nur die negativen Seiten zeigen. Uns geht es darum, eine Brücke zwischen den Generationen zu schlagen“, sagt Middendorf.

Bei Lara aus Plieningen hat das bestens funktioniert. Die 14-Jährige ist zusammen mit ihrer Mutter zu dem Aktionstag im Rathaus gekommen. Sie hat Middendorf ihr Facebook-Profil gezeigt und im Gegenzug gute Tipps dazu bekommen, wie sie ihre Daten noch besser schützen kann. „Ich weiß schon relativ viel, aber vor allem für meine Mutter hat das trotzdem einiges gebracht. Jetzt weiß sie besser, womit ich mich bei Facebook so beschäftige“, sagt Lara. Den Tipp, das Passwort für den Zugang zu dem Netzwerk in einem versiegelten Umschlag bei den Eltern zu deponieren, will Lara auf jeden Fall beherzigen – so könnten Eltern oder die Polizei nachvollziehen, mit wem sie zuletzt Kontakt hatte, falls ihr mal etwas passieren sollte.

Die Informationen, die sie über Facebook bekommen hat, haben auch Maria Ruckwied an diesem Tag davon überzeugt, dass sie sich ein Profil in dem sozialen Netzwerk zulegen möchte. Selbst Informationen von sich preisgeben will die 62-Jährige zwar nicht. Trotzdem nutzt die Möhringerin das Internet gerne und ausgiebig – und künftig soll eben auch ein Facebook-Account dazugehören.

Den Aktionstag findet die Seniorin gut. „Hier wird auch Laien sehr verständlich erklärt, worauf man am Geldautomat oder im Internet achten muss“, sagt sie. Einen der Ratschläge will sie zuhause gleich umsetzen – nämlich den, die Passwörter im Internet sicherer auszuwählen. Und Bernd Schobers Tipps zum sicheren Verhalten am Bankautomat „kenne ich sowieso schon“, sagt Ruckwied.