Mehrere Generationen haben bei der Jubiläumsschau unter Beweis gestellt, dass sie eine sehr kreative Ader haben. Foto: /avanti

Beim Jubiläum der Kunstinitiative und der Galerie Gabriel zeigen vier Generationen ihre Werke.

Pleidelsheim - In der Galerie Gabriel gab es am Wochenende gleich mehrere Gründe zu feiern. Zum einen wurde das Ausstellungshaus vor 20 Jahren gegründet. Dazu hat eine Gruppe junger Kunstschaffender die Idee der Kunstinitiative vor 30 Jahren in Pleidelsheim umgesetzt. „Es erfüllt mich mit Stolz, 14 Familienmitglieder aus vier Generationen präsentieren zu können“, erklärte die Galeristin Gerda Gabriel am Freitagabend eine weitere Besonderheit der Festausstellung zur Vernissage.

An gleich drei Festtagen konnte sich am Wochenende jedermann mit unterschiedlichen Kunstformen auseinandersetzen. Im „KünstlerCafé“ am Sonntag bestand die Gelegenheit, mit den Kunstschaffenden ins Gespräch zu kommen, der „Kinder-Kunst-Nachmittag“ am Samstag bot der Jugend konkrete Gestaltungsmöglichkeiten. Und die Vernissage zur Schau „Vier Generationen Kunst“ am Freitag eröffnete ein Prisma aus Werken der Familie.

„1989“ in mächtigen, transparenten Lettern, außerdem das Brandenburger Tor, ein Menschenauflauf und die Farben Schwarz, Rot und Gelb prägen das großformatige Gemälde im Eingangsschaufenster. Eduard Thinschmidts Werk aus dem Gründungsjahr ist bezeichnend für die Anfänge der Kunstinitiative. „Es war ein Jahr des Aufbruchs“, so die Mitinitiatorin Gerda Gabriel. Sie, eine Gruppe junger Leute zwischen 25 und 30 Jahren, hätte damals gespürt, es gäbe Neues zu gestalten. Sie seien überwiegend Studenten des Studiengangs „Kunst“ gewesen und hätten unterschiedliche Techniken ausprobiert, erklärte Gabriel zum Auftakt der Kunstausstellung. Rund 50 Gäste erfuhren zudem, dass die Idee des gemeinsamen Arbeitens am gleichen Thema mit jeweilig individuellem Ausdruck entstanden sei. „Die erste gemeinsame Ausstellung in Pleidelsheim gab es zur Kirbe 1989“, so Gabriel. Freilich hätten die Entwicklungen die Kreativen der ersten Stunde in unterschiedliche Richtungen geführt, aber der Kern der Idee sei in Pleidelsheim mit weiteren Künstlern erhalten geblieben.

Durch die Initiative motiviert, ist zehn Jahre später die Galerie entstanden. Seit der Zeit konnten 90 Ausstellungen realisiert werden. Seit einigen Jahren gibt es zudem ein kunsttherapeutisches Angebot. Am Wochenende standen die Werke im Mittelpunkt. Und das mit 80 Gemälden und Skulpturen sowie vier Filmen unterschiedlicher Art. Gerda Gabriel porträtierte während ihrer Rede die Künstlerfamilie vom 87-jährigen Eduard Thinschmidt bis zu seinen vierjährigen Urenkeln. Beim Betrachten der facettenreichen Werke konnte man die offene Haltung der Familie gegenüber künstlerischer Kreativität aller Art erahnen.

Schon in der kunterbunten Anordnung der Arbeiten der Beteiligten hatte man den Eindruck: Alles darf sein. Neben Malereien und Zeichnungen waren Skulpturen, Fotografien, Filme inklusive eines Trickfilms, Szenen eines Theaterprojekts sowie einer Konzertaufzeichnung zu entdecken.

Als Künstler war neben dem Senior die zweite Generation präsent, bestehend aus Eduard Thinschmidts Kindern Bernhard Thinschmidt, Gerda Gabriel, Andrea Thinschmidt und Maria Hörmann. Zu deren ausstellenden Nachkommen zählen Heiko Gabriel, Ina Gabriel, Yvonne Sauer, Max Müller und Maurice Thinschmidt. In Lion Sauer, Luis Sauer, sowie Jan und Jakob Gabriel fand sich darüber hinaus die jüngste Generation wieder.

Alle zelebrierten gemeinsam mit der Öffentlichkeit am Samstagabend eine Galerieparty unter offenem Himmel, mit Musik aus drei Jahrzehnten.