In Degerloch starten die Stuttgarter Straßenbahnen ein Pilotprojekt. Statt Papierfahrpläne stehen den Fahrgästen sogenannte E-Vitrinen als Auskunftsmöglichkeit zur Verfügung.
Stuttgart - Noch bestimmen Ausdrucke auf Papier die Fahrpläne an den Haltestellen der Stuttgarter Straßenbahnen (SSB). Ab Ende August wird damit zumindest in Degerloch Schluss sein. Dort stehen für eine Testphase auf dem Bahnsteig, in der Zwischenebene, vor dem Abgang vom Busbahnhof und an der Zahnradbahn bereits acht sogenannte E-Vitrinen bereit. Es handelt sich um großflächige Touchscreens, auf denen sich künftig neben Abfahrtszeiten auch ein Umgebungsplan, Störungsmeldungen, Ticketpreise und der Tarifzonenplan sowie Zusatzinformationen zur Geschichte der „Zacke“ abrufen lassen werden. Hinzu kommt die Möglichkeit, Haltestellen zu suchen oder sich den Verlauf einzelner Straßenbahnlinien anzusehen.
Wie bei einem Smartphone lassen sich die Pläne per Fingerbewegung vergrößern. Kinder oder Rollstuhlfahrer können die Höhe der Anzeige neu justieren. „Wir wollen erst einmal sehen, wie dieses Angebot angenommen wird“, erklärt Nils Himmelmann, Leiter des Unternehmensbereichs Betrieb bei den SSB. „Wir werten aus, welche Funktionen in welcher Intensität genutzt werden.“ Erst dann wird sich entscheiden, wann und in welchem Umfang die elektronische Fahrgastinformation, die sich wesentlich schneller und unkomplizierter aktualisieren lässt als die bisherigen Aushänge, auch andernorts Einzug halten wird.
Mögliche Vorbehalte gegenüber der neuen Technik soll nicht nur die muntere SSB-Oma abbauen, die auf den neuen Bildschirmen auftaucht. In der Anlaufphase wird in Degerloch auch Personal mit Rat und Tat bereitstehen.