In der oberen Etage beim Stuttgarter Pharmahändler Celesio tut sich einiges: Der US-Konzern McKesson installiert seine eigenen Leute. Die Mitarbeiter müssen aber wohl nicht um ihre Stellen fürchten.
In der oberen Etage beim Stuttgarter Pharmahändler Celesio tut sich einiges: Der US-Konzern McKesson installiert seine eigenen Leute. Die Mitarbeiter müssen aber wohl nicht um ihre Stellen fürchten.
Stuttgart - Wenige Monate nach der Übernahme greift der US-Konzern McKesson beim Pharmahändler Celesio durch. Vorstandschefin Marion Helmes wird Mitte Juli durch den langjährigen McKesson-Manager Marc Owen ersetzt, wie das Unternehmen am Donnerstag in Stuttgart mitteilte. Owen leitete bislang die Sparte, die Ärzte und andere Gesundheitsdienstleister in Nordamerika mit Onkologie- und Spezialpharmazeutika beliefert. Die Position des Finanzvorstands übernimmt dann Alain Vachon, bislang Finanzchef von McKesson U.S. Pharmaceuticals.
Bis zum Wechsel wird Marion Helmes drei Vorstandsposten abdecken. Sie war bereits Vorstands- und Finanzchefin in einer Person. Nun muss sie sich auch um das operative Geschäft kümmern, da der dafür zuständige Vorstand Martin Fisher am Donnerstag sein Amt niederlegte.
McKesson hatte das Stuttgarter Unternehmen Anfang Februar übernommen. Im März schickten die Amerikaner ihre Vertreter in den Aufsichtsrat, der nun den Vorstandswechsel anordnete. Weitere Umbrüche haben die Beschäftigten bei dem Stuttgarter Unternehmen aber nicht zu befürchten. Ein Stellenabbau sei bislang überhaupt kein Thema, hieß es in unternehmensnahen Kreisen. Celesio beschäftigt rund 39.000 Mitarbeiter in 14 Ländern.
Im Zuge der Übernahme hieß es, die beiden Konzerne ergänzten sich komplett. McKesson sei vor allem in den USA und Kanada aktiv. Celesio in Europa und Brasilien. Zusammen sollen beide Firmen mit rund 81.500 Mitarbeitern weltweit und einem Jahresumsatz von mehr als 150 Milliarden Dollar (111 Mrd Euro) einen der größten Pharmahändler bilden.
Celesio litt zuletzt weiter unter der dem desaströsen Rabattwettbewerb vor allem im deutschen Pharmahandel. Der Vorstand rechnet aber damit dass sich der intensive Rabattwettbewerb in der zweiten Jahreshälfte abkühlt. Celesio setzt seine Hoffnungen aktuell auf sein europäisches Apothekennetzwerk, dass er nach dem Verkauf der Versandapotheke DocMorris ausbaut.