Immer wieder gibt es in deutschen Städten Zusammenstöße zwischen verfeindeten Rockerbanden (Symbolbild). Foto: dpa

"Hells Angels" und "United Tribuns" sind am Güterbahnhof aufeinander losgegangen.

Pforzheim - Bei einer schweren Auseinandersetzung zwischen zwei verfeindeten Rockergruppen sind am Samstagmorgen in Pforzheim mehrere Menschen verletzt worden. Wie die Polizei mitteilte, wurde ein Mann aus der Rockerszene mit schweren Stichverletzungen in ein Krankenhaus gebracht. „Er schwebt noch in Lebensgefahr“, sagte ein Polizeisprecher.

Rund 50 Mitglieder der Rockerbanden „Hells Angels“ und „United Tribuns“ hatten sich gegen 6 Uhr am Güterbahnhof der Stadt getroffen. Hierbei kam es zu heftigen Auseinandersetzungen bei denen laut Polizei auch eine Schusswaffe zum Einsatz kam.

Die Polizei konnte zum Streit noch keine genauen Angaben machen. Es sei unklar, ob es sich um einen Angriff der einen auf die andere Rockerbande handele oder die beiden Gruppen sich zu einem Kräftemessen getroffen hätten.

Auch Schusswaffen im Spiel

Ein Sprecher sagte, dass am Tatort Einschlusslöcher gefunden worden seien, die auf den Einsatz einer großkalibrigen Schusswaffe hinweisen.

Die „Hells Angels“ gelten als mächtigster und mitgliederstärkster Rockerclub der Welt. Gewalttätige Auseinandersetzungen mit verfeindeten Rockergruppen und Ermittlungen wegen Drogen- und Waffengeschäften bringen die „Höllenengel“ immer wieder in die Schlagzeilen. Die „Hells Angels“ wurden 1948 von Kriegsveteranen in Kalifornien gegründet, der Name stammt von einer Bomberstaffel. Ihr Emblem ist der geflügelte Totenkopf. Aus der Gruppe von Harley- Davidson-Fans wurde eine straff geführte, weltweite Organisation mit Mitgliedern in rund 30 Ländern. Der erste deutsche Ableger entstand 1973. Regional wurden sie verboten, etwa in Hamburg.

Die „United Tribuns“ sind eine Türstehervereinigung und eine Art Rockerclub mit bundesweit 350 Mitgliedern.

Beide Clubs sind laut Polizeiangaben in der letzten Zeit aber in Pforzheim nicht auffällig gewesen.