In der richtigen Menge und am richtigen Ort können Disteln dekorative Pflanzen im heimischen Garten sein. Auch für das Ökosystem Garten ist die Verwandte der Artischocke wichtig.
Disteln gehören zur Familie der Korbblütler. Bei dem Begriff „Distel“ handelt es sich meist nur um einen Bestandteil des Namens von verschiedenen Pflanzen unterschiedlicher Arten und Gattungen innerhalb der Carduoideae. Zu dieser Pflanzenfamilie gehören neben einigen Disteln beispielsweise auch Kletten und Artischocken. Die Hochblüte der dekorativen Pflanzen ist im Sommer, aber auch vor und nach der Blütezeit sind die Disteln sehr hübsch anzusehen. Ein wesentliches Merkmal teilen sich alle Distelarten: die piksenden Dornen. Mal ist die ganze Pflanze davon übersät, mal nur die Blattränder oder die Blütenkelche. Wieso Disteln nicht schlichtweg als Unkraut zu bezeichnen sind, wie man von der Pflanze profitieren kann und wie man sie auf Wunsch wieder loswird, gibt es hier im Überblick.
Distelarten: von Eselsdistel bis zur Kratzdistel
- Gänsedistel
- Mariendistel
- Elfenbeindistel
- Eselsdistel
- Milchfleckdistel
- Kugeldistel
- Kratzdistel
- Färberdistel
- Golddistel
- Ringdistel
Viele Arten von Disteln, wie beispielsweise die Kratzdistel oder auch die Ring- und Eselsdistel sind zweijährig. So bilden sie im ersten Jahr ihre Grundblätter aus, im zweiten Jahr strecken sich die Sprosse und säen aus, woraufhin die Pflanze abstirbt. Innerhalb dieser zwei Jahre können die Disteln aber beeindruckende Ausmaße annehmen, eine Eselsdistel kann beispielsweise bis zu zwei Meter hoch wachsen.
Für was ist die Distel gut?
Wer die Distel im heimischen Garten lediglich als Unkraut und als Last ansieht, unterschätzt ihren Wert gewaltig. Denn ökologisch sind Disteln ein Gewinn für jeden Garten. Die Pflanzen sind bei Insekten, wie Bienen und Schmetterlingen besonders beliebt, bieten sie doch eine Menge Pollen und Nektar an. Auch im Winter können sie eine hilfreiche Futterquelle sein, denn Vögel fressen ihre proteinreichen Samen.
Disteln sind nicht nur schön anzusehen, besonders wenn sie blühen, sondern können vom Menschen auch umfangreich genutzt werden. So haben Disteln auch heilende Wirkungen und bieten so allerlei gesundheitliche Vorteile. Richtig genutzt, können die Pflanzen den Leberstoffwechsel anregen und die Leber regenerieren. Ihre heilende Wirkung verdankt die Distel dem enthaltenen Silymarin. Die Samen der Mariendistel enthalten bis zu drei Prozent des Wirkstoffs. Aus der Färberdistel wird hauptsächlich das gesunde Distelöl gewonnen. Dieses Öl zeichnet sich durch einen besonders hohen Gehalt ungesättigter Fettsäuren aus.
Ein weiterer Vorteil de Distel als Gartenpflanze: Sie ist wenig anspruchsvoll. Steht eine Distel erst einmal am passenden Standort, muss sie weder gedüngt noch regelmäßig gewässert werden.
Ist die Distel ein Unkraut?
Die Distel per se als Unkraut zu bezeichnen, wird der dekorativen Heilpflanze nicht gerecht, findet sie doch häufig auch den Weg in die Blumenvase. Doch wer die Distel nicht gerade bewusst und eingegrenzt ausgesät hat, mag sich eventuell nicht allzu sehr über ihre Verbreitung im eigenen Garten freuen. Wer die Disteln also bekämpfen möchte, um sie aus dem Garten zu verbannen, muss mit einem guten Stück Arbeit rechnen. Schon der Verbleib kleinster Teilstücke der Wurzeln in der Erde reicht aus, um nach etwas Zeit einen neuen Strauch ans Tageslicht zu bringen. Die Pfahlwurzeln dringen sehr tief in die Erde ein, was die Entfernung zu einem mühseligen Unterfangen macht. Wer den Schmetterlingen zuliebe einzelne Disteln im Garten erhalten möchte, setzt diese idealerweise in eine Ecke und schneidet stets die Blüten ab, sobald sie verblüht sind. So kann man eine unkontrollierte Verbreitung verhindern.
Unkraut entfernen: Wie wird man Disteln los?
Der ideale Zeitpunkt der Entfernung der Disteln ist kurz vor der Samenreife. Denn so verhindert man in erster Linie die weitere Vermehrung der Pflanze. Je öfter und regelmäßiger man Disteln entfernt, desto schwächer werden die verbliebenen Wurzeln. Eine Methode, um den Disteln den Garaus zu machen, ist das Herausziehen. Das kann unter Umständen ganz schön mühselig sein, etwas leichter geht es von der Hand, wenn man sich nach einem Regenschauer ans Werk macht. Der Boden um die Pflanze muss aufgelockert werden, dazu eignet sich ein Messer mit dem man in die Erde sticht und gleichzeitig an der Pflanze rüttelt, bis sich diese lockert. Wer professioneller unterwegs ist, besorgt sich im Gartenfachhandel einen Distelstecher.
Wer den Disteln mit einem Spaten zu Leibe rückt, hat diese im ersten Schritt womöglich schneller entfernt, läuft aber Gefahr die Wurzeln beim Entfernen zu zerteilen, wodurch Teilwurzeln in der Erde zurückbleiben, die wieder neue Disteln ausbilden.
Wer Disteln mit Hausmitteln oder einer Chemiekeule ein schnelles Ende bereiten will, läuft Gefahr auch seine anderen Pflanzen zu gefährden.