Gäste aus Sport, Wirtschaft, Politik und Unterhaltung tummelten sich auf dem 43. Ball des Sports in Wiesbaden. Mit dabei: Turner Fabian Hambüchen mit seiner Freundin Caroline, ... Foto: dpa

1800 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft sorgten beim Ball des Sports in Wiesbaden dafür, dass rund 750.000 Euro in die Kassen der Deutschen Sporthilfe gespült wurden.

Wiesbaden - Andrea Petkovic hat zwar nicht auf dem Tenniscourt, aber auf der Tanzfläche ein glänzendes Comeback gefeiert. „Der Meniskus hat sehr gut gehalten“, meinte die 25-Jährige beim 43. „Ball des Sports“ am Samstagabend in Wiesbaden strahlend. Im nachtblauen transparenten Kleid und mit Sporthilfe-Chef Michael Ilgner wagte sich die zuletzt von Verletzungen so geplagte Darmstädterin aufs Parkett. Nach ihrer Knieoperation will Petkovic wie geplant Anfang März beim Turnier in Indian Wells/USA wieder auf die WTA-Tour zurückkehren. „Ich habe leider noch nie einen Tanzkurs gemacht. Das hat sich heute gerächt“, gestand die Tennisspielerin im ZDF-Interview. Dabei ist die extrovertierte Sportlerin auch durch ihren „Petko-Dance“ nach erfolgreichen Matchbällen bekanntgeworden.

Zuletzt hatte sich Petkovic etwas aus der Öffentlichkeit zurückgezogen, beim Familienfest des deutschen Sports in den Rhein-Main-Hallen genoss sie jedoch Glanz und Glamour und die Anteilnahme der vielen Kollegen. Beim Hopman Cup Ende Dezember in Perth hatte sich die frühere Weltranglisten-Neunte einen Meniskusriss zugezogen und war Anfang Januar operiert worden. Ihren Auftritt in Wiesbaden sah Petkovic als „Zeichen“. „Ich bin jetzt wieder guten Mutes und sehr, sehr gut gelaunt. Macht euch darauf gefasst, dass ihr die Olle bald wieder an der Backe habt“, sagte sie und verschwand wieder im bunten Treiben.

Mehr als 100 olympische Medaillengewinner waren unter den 1800 Gästen

Über 100 olympische Medaillengewinner waren unter den 1800 Gästen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Sie alle sorgten dafür, dass rund 750.000 Euro in die Kassen der Deutschen Sporthilfe gespült wurden. „Mit Blick auf die olympischen Herausforderungen in Sotschi und in Rio wollen wir die materielle, ideelle und soziale Förderung von talentierten Nachwuchs- und Spitzensportlern festigen und ausbauen. Der Ball des Sports legt an diesem glanzvollen Abend die Basis für die anderen 364 Tage“, sagte Petkovic-Tanzpartner Ilgner als Vorstandsvorsitzender der Stiftung.

Den Ball eröffnet hatten nicht Petkovic und Ilgner, sondern Außenminister Guido Westerwelle und Fechterin Britta Heidemann. Prominenteste Besucher aus der Politik waren außerdem Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU), Familienministerin Kristina Schröder (CDU), der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel und Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU). Zu den vielen Assen auf der sportlichen Seite zählten unter anderem die Olympiasieger vom Deutschland-Achter, Hammerwerferin Betty Heidler, Kunstturner Marcel Nguyen sowie ehemalige Aktive wie Eiskunstlauf-Legende Katarina Witt, die schwangere Ex-Schwimmerin Franziska van Almsick und Boxerin Regina Halmich.

Innenminister Friedrich kam zu einem Tänzchen in Ehren - mit Katarina Witt

Unter dem Ballmotto „Symphonie der Räder“ demonstrierten Spitzenathleten im zum Tempodrom umgebauten Saal auf einem mit Rampen und Steilkurven gespickten Kurs spektakulär ihr Können als Bahn- und Kunstradler, Mountainbiker und BMX-Könner. Dabei verbindet man den Sport derzeit in allererster Linie mit Doping. „Ich finde es wunderbar, dass der Radsport trotz der Negativ-Schlagzeilen, die er in den letzten Jahren gemacht hat, heute Abend diese große Bühne bekommt“, sagte Mountainbike-Olympiasiegerin Sabine Spitz. „Wir müssen weg von diesem Generalverdacht. Heute haben die Athleten gezeigt, dass es nicht nur auf Kondition ankommt, sondern auf Technik und Radbeherrschung. Dafür gibt es kein Doping.“

Auch Innenminister Friedrich kam übrigens zu einem Tänzchen in Ehren - mit Katarina Witt, die als ehemalige Eiskunstläuferin und Repräsentantin der gescheiterten Münchner Olympia-Bewerbung natürlich auf dem gesellschaftlichen Parkett viel mehr Erfahrung hat als beispielsweise Petkovic. „Seit ich Minister bin, komme ich viel zu wenig zum Tanzen“, bedauerte der CSU-Politiker und verwies auf seine sportliche Leidenschaft: „Dafür habe ich mit meinen Sicherheitsleuten jetzt immer Laufpartner.“