Ein Feuerwehrmann lüftet das verrauchte Dachgeschoss. Foto: 7aktuell.de/Simon Adomat

Gleich an zwei Tagen hintereinander hat es in zwei benachbarten Häusern der Paulinenpflege in Winnenden gebrannt. Zumindest in einem Fall gilt ein technischer Defekt als wahrscheinlichste Ursache.

Eigentlich sind die zwei Häuser am Steinweg in Winnenden als unbewohnbar eingestuft. Die Paulinenpflege will die mehr als 100 Jahre alten, jeweils dreistöckigen Gebäude abreißen lassen und durch moderne Wohnheime ersetzen, wenn es die finanzielle Situation des Sozialunternehmens zulässt, das sich insbesondere auf Hilfsangebote für hörbehinderte Menschen spezialisiert hat.

Notwohnungen eingerichtet

Nur aus „purer Wohnungsnot“, wie es Marco Kelch, der Sprecher der Einrichtung, ausdrückt, seien diese in den Corona-Jahren wieder teilweise belegt worden. Jeweils drei Notwohnungen seien in den Erd- und Obergeschossen eingerichtet worden, um dort hörbehinderte, beziehungsweise gehörlose Familien aus der Ukraine unterzubringen, die zu Kriegsbeginn nach Winnenden kamen, um bei der Paulinenpflege Hilfe zu finden. Außerdem werde einem Mitarbeiter sowie Jugendlichen, die im Berufsbildungswerk zur Ausbildung gehen, ein vorübergehendes Obdach geboten.

In beiden Häusern ist nun innerhalb von nur zwei Tagen ein Feuer ausgebrochen. Laut Kelch hat in der Nacht von Donnerstag auf Freitag im Treppenhaus, auf Höhe des unbewohnten Dachgeschosses, ein Wäscheständer gebrannt. Der Brand habe schnell erkannt und gelöscht werden können. Die Ursache sei noch ungeklärt. Die Polizei ermittelt – laut eigenen Angaben – auch in Richtung (fahrlässiger) Brandstiftung.

Technischer Defekt als Brandursache?

Nur zwei Nächte später entzündete sich im Nachbarhaus, nahezu an der gleichen Stelle des Gebäudes erneut ein Feuer. Hier könne man mittlerweile „mit hoher Sicherheit“ von einem technischen Defekt als Ursache ausgehen, sagt Kelch nach Rücksprache mit der Bauabteilung seines Unternehmens. Eine Art Stromkasten hinter einer verschraubten Tür gelte als Keimzelle des Feuers, das zunächst von dem in dem Gebäude wohnenden Mitarbeiter mit einem Feuerlöscher bekämpft wurde, ehe die alarmierte Feuerwehr ihr Übriges tat.

Alle Bewohner wieder zurück

Verletzt wurde in beiden Fällen glücklicherweise niemand. In der Nacht von Samstag auf Sonntag wurden allerdings alle Bewohner evakuiert und unter Vermittlung des Winnender Oberbürgermeisters Hartmut Holzwarth vorübergehend in der benachbarten Alten Kelter untergebracht.

Auch wenn die Treppenhäuser stark verrußt wurden und noch einer intensiven Reinigung bedürfen, konnten alle Bewohner wieder in ihre Notunterkünfte zurückkehren. „Wir sind sehr froh, dass beide Brände glimpflich, ohne Personenschaden und mit nur geringem Gebäudeschaden verlaufen sind“, sagt Marco Kelch.