Foto: Michele Danze

Der neue Befehlshaber der US-Streitkräfte in Europa, General Philip Breedlove, sieht trotz Sparzwangs keinen Spielraum für einen weiteren Abzug von US-Truppen aus Europa.

Stuttgart - In Zeiten des Sparens gibt es nicht mehr viele Gelegenheiten, bei denen die deutsche Öffentlichkeit der ganzen glorreichen Prachtentfaltung der amerikanischen Armee gewahr wird. Aber am Freitag wurde eine Ausnahme gemacht: feierlicher Kommandowechsel, vielleicht die prunkvollste Zeremonie des US-Militärs, auf ausländischem Boden mit Fahnen und Fanfaren, mit angetretenen Ehrenformationen aller Waffengattungen und sogar 19 Schuss Salut aus sieben 105-Milimeter-Haubitzen.

Nach vier Jahren an der Spitze von US-Europakommando und Nato übergab Admiral James Stavridis in den Stuttgarter Patch Barracks das US-Kommando an den Luftwaffengeneral Philip Breedlove. Der Wechsel an der Spitze der Nato folgt am Montag.

Der neue Befehlshaber der US-Streitkräfte in Europa, General Philip Breedlove, sieht trotz Sparzwangs keinen Spielraum für einen weiteren Abzug von US-Truppen aus Europa. „Der Umfang der Truppen ist gerade richtig“, sagte der Luftwaffengeneral den „Stuttgarter Nachrichten“. Womöglich werde aber noch mehr Infrastruktur abgebaut und kleinere Stützpunkte geschlossen. Derzeit sind noch rund 64 000 US-Soldaten in Europa stationiert.

Mit Blick auf Nato-Partner in Europa, die nach dem Abzug aus Afghanistan die Militärausgaben weiter kürzen wollten, sagte Breedlove: „Ich werde dafür kämpfen, dass wir die in zwölf Kriegsjahren gewonnene Fähigkeit zur Zusammenarbeit mit den Verbündeten nicht wieder verlieren“. Er zeigte sich optimistisch: „Ich denke, das Glas ist halb voll“, sagte Breedlove.

Klicken Sie sich durch unsere Bildergalerie.