Der Salafist Sven Lau ist mit seiner Klage gegen die Einziehung seines Passes gescheitert. Foto: dpa

Hinweisen zufolge hat sich der Salafist Sven Lau nach Syrien absetzen und an den dortigen Kämpfen teilnehmen wollen. Mönchengladbach hatte daraufhin seinen Reisepass eingezogen. Lau klagte - und verlor.

Düsseldorf - Der radikale Islamist Sven Lau hat sich Hinweisen zufolge in Syrien am sogenannten Dschihad beteiligen wollen. Die Stadt Mönchengladbach hat deswegen seinen Reisepass eingezogen und die Gültigkeit seines Personalausweises auf Deutschland beschränkt. Lau klagte gegen die Maßnahme und verlor. Der Kläger bewege sich in einem Kreis gewaltbereiter Salafisten, es bestehe die Gefahr, dass er sich im Ausland an Gewalttaten beteilige, heißt es in der Entscheidung des Düsseldorfer Verwaltungsgerichts (Az.: 24 K 427/14), die am Donnerstag bekannt wurde.

Lau hatte sich im vergangenen Jahr als einer der Hintermänner der „Scharia-Polizei“ zu erkennen gegeben, die in Wuppertal für bundesweites Aufsehen gesorgt hatte. Deswegen wird nach wie vor gegen ihn ermittelt. Zuvor hatte er bereits unter Terrorverdacht in Untersuchungshaft gesessen, kam aber wieder auf freien Fuß. Laut Bundesanwaltschaft hat Lau einem Terrorverdächtigen Geld für den „Islamischen Staat“ in Syrien übergeben.

Lau hatte sich bereits 2013 in Syrien aufgehalten. Ein Foto zeigt ihn auf einem Panzer in Syrien mit einer Kalaschnikow um den Hals. Er selbst hatte behauptet und dies auch in Propaganda-Videos inszeniert, dort zu humanitären Zwecken gewesen zu sein. Lau gilt als einer der führenden Köpfe der islamistischen Szene in Deutschland. Laut Verfassungsschutz ist er ein „ideologisches Bindeglied“ salafistischer Netzwerke. Viele, die seine Predigten besuchten, seien nun in Syrien.

In einem Terrorprozess in Stuttgart war er im vergangenen Dezember als Zeuge geladen, hatte aber die Aussage verweigert. Der 1980 geborene Lau ist verheiratet und hat fünf Kinder. Wovon er lebt, ist unklar. Nach einer Ausbildung zum Industriemechaniker hat er eine Weile als Feuerwehrmann gearbeitet.