Flachdächer bestimmen den Charakter der Häuser in dem neuen Wohngebiet. Foto: Horst Rudel

Im Ostfilderner Stadtteil Scharnhausen entsteht das neue Wohngebiet Ob der Halde. Dieses wird nach einem Entwurf gestaltet, der sich bei einem städtebaulichen Ideenwettbewerb klar durchgesetzt hat

Ostfildern - Am nördlichen Ortsrand des Ostfilderner Stadtteils Scharnhausen, wo einst Sportler trainiert und sich gemessen haben, entsteht künftig ein Wohngebiet. Auf dem ehemaligen Gelände des TSV Scharnhausen wird eine rund zwei Hektar große Fläche entlang der Jahnstraße bebaut, auf der in Geschosswohnungen sowie Einzel-, Doppel- und Reihenhäusern rund 75 Einheiten – je zur Hälfte für geförderten und freien Wohnungsbau – Platz finden sollen. Im Lauf des kommenden Jahres soll mit der Erschließung des Gebiets „Ob der Halde“ begonnen werden. Das wurde in einem Pressegespräch bekannt, bei dem der entsprechende Siegerentwurf eines städtebaulichen Ideenwettbewerbs vorgestellt wurde.

Unter insgesamt 16 Einsendungen – darunter auch Pläne von Architekturbüros aus Den Haag und Vancouver – ist ein Entwurf bei der elfköpfigen Jury „von Anfang an gut angekommen“, berichtete Cornelia Bott. Sie ist ein Mitglied des Preisgerichts und zudem Professorin für Stadtplanung an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen.

Ein Drittel sind Geschosswohnungen

Einstimmig sei die Gemeinschaftsarbeit des Architekten Erich W. Baier aus München und der Berliner Firma A 24 Landschaftsarchitektur auf Platz eins gehoben worden. Bei diesem Entwurf sei „das Spektakuläre das Unspektakuläre“, erklärt Cornelia Bott und lobte unter anderem die öffentlichen Begegnungsplätze und die damit einhergehende Aufenthaltsqualität. Zudem bleibe die Jahn- eine Wohnstraße und verkomme nicht zu einem reinen Verkehrsweg. Außerdem habe der Jury die gute Wegverbindung zum nahen Scharnhauser Park sowie die klare Abgrenzung des Ortsrands und die gelungene Mischung verschiedener Wohnformen gefallen. Das Konzept der Arbeitsgemeinschaft biete „Vielfalt, aber auch eine Ordnung durch die verschiedenen Quartiere“.

Rund ein Drittel der Bebauung soll dem Ostfilderner Stadtplaner Josef Jansen zufolge aus Geschosswohnungen bestehen, zwei Drittel aus Einzel-, Doppel- und Reihenhäusern. Es werde Wert auf eine günstige Bauweise gelegt, um dort auch Sozialwohnungen und bezahlbaren Wohnraum anbieten zu können. Wobei nicht nur bei der Form der Häuser auf eine Mischung geachtet werde, sondern auch bei den späteren Bewohnern. Laut Tomas Rauscher vom städtischen Fachbereich Stadtplanung sollen Mieter mit einer sozialen Unterstützung nicht von Eigenheimbesitzern abgeschottet werden, sondern in „guter Nachbarschaft“ miteinander leben.

Flüchtlingsunterkunft auf zwei Jahre befristet

Auf dem Areal im Stadtteil Scharnhausen liegen auch die ehemaligen Tennisplätze des Sportvereins, auf denen zurzeit Flüchtlinge in Wohncontainer untergebracht sind. Für diese Unterkunft ist mit dem Landkreis Esslingen eine Frist von zwei Jahren vereinbart worden, womit sich laut der Ostfilderner Stadtverwaltung der anvisierte Zeitplan für den Erschließungs- und Baubeginn einhalten lässt.