Die beste Hauptdarstellerin: Frances Mc Dormand Foto: dpa

Nach dem Golden Globe und dem britischen Bafta-Preis hat die sechzigjährige Frances McDormand nun auch den Oscar als beste Hauptdarstellerin gewonnen – mit einem starken Auftritt als kämpferische Mutter in „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“.

Stuttgart - Als Mildred Hayes, eine traumatisierte und auf Rache sinnende Mutter, die ihre Tochter auf brutale Art verloren hat, blickt Frances McDormand meist stoisch in die Kamera. Als Hauptdarstellerin in der Tragikomödie „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“ – unter der Regie des Iren Martin McDonagh – führt die sechzigjährige Schauspielerin einen Kampf gegen machohafte Männer und ignorante Polizisten. Sie ist resolut, zerbrechlich, emphatisch und knallhart, eine vielschichtige Darstellung, die McDormand nun ihren zweiten Oscar als beste Hauptdarstellerin einbrachte.

In der Rolle der hochschwangeren Dorfpolizistin Marge Gunderson in dem Kriminalfilm „Fargo“ hatte sie vor mehr als zwanzig Jahren den ersten Oscar gewonnen. Auch damals brachte McDormand eine große Portion Humanität sowohl in das brutale Geschehen als auch in den skurrilen Humor der Filmemacher Ethan und Joel Coen.

Die Coen-Brüder hatten die zierliche Schauspielerin mit dem markanten Kinngrübchen 1984 für ihr Regiedebüt „Blood Simple“ entdeckt. Die Rolle einer dümmlichen Ehebrecherin in dem Thriller war ihr erster Filmauftritt. Seitdem sind McDormand und Joel Coen auch ein Ehepaar. Den Coen-Brüdern verdankt sie einige ihrer besten Rollen, doch auch andere Regisseure rissen sich um die Charakterdarstellerin.

McDormand hatte im Lauf ihrer Karriere noch weitere Oscar-Nominierungen: als Ehefrau eines Rassisten in dem Südstaatendrama „Mississippi Burning“ unter der Regie von Alan Parker, als besorgte Mutter eines jungen Rock-Journalisten in „Almost Famous – Fast berühmt“ (Cameron Crowe) und als Minenarbeiterin in Niki Caros Drama „Kaltes Land“.